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Rezension: Staubmaushaus

Letzte Woche konntet ihr bei unserer Blogtour jede Menge über Tom und den Waldschrat erfahren. Ich durfte ja die Illustratorin Mele Brink interviewen und ich finde es richtig spannend, was sie alles über ihre Arbeit erzählt hat. Es ist grundsätzlich toll, wenn man mal einen Blick hinter die Kulissen werfen darf, aber gerade Mele Brink schätze ich sehr. Ich mag den Stil ihrer Bilder unheimlich gerne. Er enthält so viel Wärme, Humor und Freude, dass es einfach viel Spaß macht ihre Bilder immer wieder zu betrachten. Ja, ich finde, es sind innerhalb der Kinderbuchwelt wahre Wohlfühlbilder. Hinzu kommt dann noch die allgemeine liebevolle Gestaltung der Bücher aus der Edition Pastorplatz, die einen dazu verleitet, die Bücher direkt liebzugewinnen und gerne in die Hand zu nehmen.

Das Staubmaushaus

Und genau aus diesen Gründen freue ich mich, dass ich euch heute ein weiteres Buch aus diesem Verlag vorstellen kann und passend zu meiner langen Vorrede natürlich ein Buch, welches von Mele Brink illustriert wurde: „Das Staubmaushaus“ (auch schon so ein tolles Wort übrigens). Und wenn ich nun schreibe, dass ich mir dieses Buch allein auf Grund der Bilder gerne anschaue, dann versteht ihr jetzt vielleicht auch, was das ganze Geschreibe dort oben sollte. Ich wollte damit ganz klar sagen, dass Mele Brinks Illustrationen ein sehr starkes Gewicht in den Büchern haben. Sie machen ganz viel von dem Buch und seiner positiven Ausstrahlung aus. Aber natürlich beinhaltet das Buch auch eine Geschichte, welche auf einer witzigen Idee beruht:

In einem alten Haus leben unzählige Staubmäuse, denen es immer wieder gelingt dem Lappen zu entwischen. Und da sich die Staubmäuse in ihrer Umgebung wohlfühlen, vermehren sie sich natürlich auch. Doch eines Tages rollt der neue M.I.A.U. 3000 an, der alles einsaugt. Oh, was bekommen die Staubmäuse da für eine Angst. Zum Glück lebt Mo unter ihnen. Mo ist die dickste Staubmaus und zudem äußerst mutig. Sie springt dem M.I.A.U. 3000 entgegen und schafft es tatsächlich sein Rohr zu verstopfen. So können alle anderen Staubmäuse auf den Dachboden flüchten und dort ein unbekümmertes Leben führen. Natürlich findet zu einem späteren Zeitpunkt auch Mo den Weg zu ihrer Familie. Übrigens ist es durchaus möglich, dass die Staubmäuse mal bei dem Leser zu Besuch kommen. Ich kann verraten, dass sie bei mir immer mal wieder gerne vorbei schauen!

Die Geschichte ist kurz und gut zu überblicken. Kinder haben zwar sicherlich keine Probleme mit Staubmäusen und vielleicht wissen sie noch nicht einmal von ihrer Existenz. Das macht aber für dieses Buch überhaupt nichts aus. Man lernt sie hier ja gut kennen und wir Erwachsene haben Spaß daran diesen kleinen Quälgeistern in einem Kinderbuch mal zu begegnen. Hier findet man sie dann sogar sympathisch.

Schöne Sprache, knuffige Bilder

Der Text erzählt in verständlicher, aber nicht einfacher Sprache die Geschichte von den Staubmäusen. Die Seiten beinhalten nicht viel Text, doch die wenigen Sätze sind schön formuliert, helfen Kindern dabei ihren Wortschatz zu erweitern und kommen keineswegs monoton herüber. Gut gefallen mir auch die eingeworfenen Worte, die das Geschehen kommentieren und lautmalerisch illustrieren: „Husch! Flitz! Presch!“ oder ein freches „Hihi!“ zu den unter dem Bett versteckten Staubmäusen.

Übrigens kommt in dem ganzen Buch kein Wort wörtliche Rede vor. Das würde mir normalerweise nicht unbedingt auffallen, aber da die Edition Pastorplatz das Gesagte oft farblich kennzeichnet, fiel es hier dann auf.

Die Staubmäuse sind wirklich knuffig gezeichnet. Das ist gut so, denn nun habe ich endlich die passende Entschuldigung fürs Nichtputzen gefunden: Diese süßen Staubmäuse kann ich doch nicht einfach so umbringen. Also nein, das geht wirklich nicht.

Etwas irritiert hat mich übrigens anfangs die echte Maus, die man immer wieder auf den Seiten erblicken kann. Irgendwie überlegte ich zunächst, ob sie eine besondere Staubmaus darstellen soll beziehungsweise inwiefern sie mit den Staubmäusen in Kontakt steht und vielleicht eine Rolle spielt. Aber das war nur beim ersten Durchschauen so.

„Staubmaushaus“ ist ein schönes Buch für kleine Kinder und ihre Eltern, welches Lesefreude vermittelt. Und wenn ich mir so die Beiträge von Mele Brink auf Facebook anschaue, dann freue ich mich schon sehr auf das nächste Buch der Kombination Asja Bonitz und Mele Brink!

Das Staubmaushaus von Asja Bonitz und Mele Brink, Edition Pastorplatz, ISBN: 978-3-943833-25-6, 14€

Weitere Rezension: Familienbücherei

 

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