Wenn ein Kind über Bücher spricht
Kennt ihr schon den kleinen Blog vom Bücherzwerg? Hier schreibt mein 6-jähriger Sohn ab und zu über Bilder- und Kinderbücher, ganz so wann und worüber er Lust hat. Beim Tippen helfe ich ihm, aber die Worte kommen alleine von ihm.
Macht eine Bücherseite eines Kindes in diesem Alter überhaupt Sinn?
Die Texte sind meist noch relativ kurz und vermutlich für die meisten wenig interessant (umso mehr freut es mich, wenn sie von Lesern, Autoren und Verlagen wahrgenommen werden), aber es gibt mehrere Gründe, warum ich meinen Sohn, abgesehen davon, dass es ihm Spaß macht, bei seinem Blog unterstütze: Zum einen beschäftigt er sich so sehr intensiv und spielerisch mit Büchern und übt dabei sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen und zum anderen finde ich, dass seine Texte, so kurz sie auch sein mögen, dennoch Gewicht haben, denn hier spricht ein Kind, für das die Bücher letztendlich ja geschrieben werden, über die Bücher. Hier wird die Meinung der Zielgruppe widergegeben und nicht die von Erwachsenen, die meinen zu wissen, welche Bücher passend für Kinder sind. Im Übrigen finde ich, dass er seine Sache für sein Alter auch gar nicht so schlecht macht, denn ich weiß, aus meiner Arbeit als Grundschullehrerin, wie schwer es Kindern oft fällt mehr über Bücher zu sagen, als „ich finde es gut, weil es gut ist“.
Wie sucht er sich die Bücher für seinen Blog aus?
Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal weiß er schon, dass er über ein bestimmtes Buch schreiben möchte und manchmal möchte er einen neuen Artikel schreiben und nimmt dann irgendein Buch, welches er gerade vor sich sieht. Am allerliebsten würde er aber Rezensionsexemplare so wie die Mama bekommen und eins hat er tatsächlich schon zugeschickt bekommen, worauf er natürlich unglaublich stolz ist.
Wie schreibt er seine Artikel?
Da das Schreiben am Computer für ihn noch sehr mühsam ist und auch die Bedienung eines Computers ihm noch nicht geläufig ist, helfe ich ihm hierbei. Meistens schreibt er ein, zwei Sätze selber und den Rest diktiert er mir dann (da komme ich dann manchmal kaum mit). Würde er alles selber tippen, würde der Inhalt deutlich kürzer ausfallen, da er dann schnell die Lust verlieren würde. Wenn er manchmal nicht weiter weiß, stelle ich ihm die eine oder andere Frage wie z.B. “Was hat dir denn an dem Buch gefallen?” oder ähnliches, aber alles was in dem Artikel steht, kommt letztendlich von ihm selber. Den Inhalt kann er meistens prima und sehr ausführlich widergeben, so dass ich ihn an dieser Stelle manchmal sogar stoppen muss. Ab und zu macht er dann noch selbst ein Foto von dem Buch, welches ich ihm dann hochlade.
Der Spaß steht an oberster Stelle
Mir ist sehr wichtig, dass das alles keine Pflicht für ihn wird, und er nur dann etwas schreibt, wenn er auch Lust dazu hat. Ich glaube, er findet es schön, etwas zu machen, was die Mama auch macht. Und Bücher liebt er ja sowieso. Er liest unglaublich viel und lässt sich auch gerne Bücher vorlesen. Aber ihn interessiert auch, wer das Buch geschrieben hat und in welchem Verlag es erschienen ist. Von selbst hat er mittlerweile Ideen, für wen ein Buch zu empfehlen ist und was man bei einer Rezension erwähnen könnte. Er gibt mir auch manchmal Tipps für meine Rezensionen. Mir gefällt es, wenn er so viel über Bücher mitbekommt und er Spaß daran hat.
Das Bild auf seiner Seite sowie der Name “Bücherzwerg” kommen übrigens ganz von ihm alleine. Es war seine Idee den Blog so zu benennen und er wollte auch ein eigenes Bild für seinen Blog malen. Auf dem Bild sieht man einen Zwerg auf einem Stuhl sitzen. Neben ihm liegt schon ein ganzer Stapel gelesener Bücher und Nachschub befindet sich im Regal auf der anderen Seite. Auch der Spruch “Lesen macht schlau” kommt von meinem Sohn. Ich finde, da hatte er einige tolle Ideen.
Hier gebe ich euch mal einen kleinen Überblick über die Bücher, über die er bereits etwas geschrieben hat:
- Der Brückentroll und die Zugbrückentrollwohngemeinschaft
- Die Schule der magischen Tiere: Nass und nasser
- Unser Zuhause – Eine Wimmelbildergeschichte
- Am Weihnachtsbaume
- Advent, Advent
- Mein Happybuch – Farben
- Pinipas Abenteuer – Eine himmlische Pfannkuchensuche durch Europa
- Pitje Puck will Fische fangen
- Eine Woche voller Samstage
- Tom und der Waldschrat – Der Rat der Tiere
Liebe Miri,
ich finde es immer wieder aufs Neue toll, dass sich dein Sohn schon in dem jungen Alter so intensiv mit seinen Büchern auseinandersetzt und er nun schon eine ganze Weile bloggt (Leidenschaften und Hobbys kommen und gehen bei Kindern ja manchmal sehr schnell ;)).
Vielen Dank auch für deine Sichtweise – als Mutter, Lehrerin und Leserin! Euer Buchblogtandem ist so schön zu verfolgen. Ich wünsche euch und vor allem dem Bücherzwerg weiterhin so viel Freude und Ideen!
Liebe Grüße
Kathrin
Ich kann nur sagen, das du es auf den Punkt gebracht hast. Danke 😉 so sehe ich es auch.
Es freut mich, wenn es gut ankommt. Vor allem freut es mich natürlich, dass ich meine Leidenschaft mit meinem Sohn (momentan) teilen kann. Demnächst werde ich ein Seminar zum Vorlesen eignen und mein Sohn wollte wissen, was man da so macht. Und als ich es ihm erzählt habe, hatte er so viele Ideen, was ich dort alles den Teilnehmern sagen könnte, dass ich ihm fast die Leitung des Seminars übertragen könnte 😉
Wow, das klingt so toll! Ich glaub, aus ihm wird mal nicht nur ein großer Leser, sondern auch jemand, der seine Leseleidenschaft mit Leichtigkeit auf andere übeträgt. 🙂
Das wäre toll!
Toll was Dein Sohn für Ideen hat!
Das Bild ist super und er hat total Recht: “Lesen macht schlau.” 😀
Stimmt 🙂
Liebe Miri,
Ich finde es natürlich traumhaft, dass deine Leidenschaft von ihm so aufgenommen wird, dass er gleich einen eigenen Blog startet. Und Hut ab, denn das bedeutet für dich ja doppelte Arbeit.
Liebe Grüße
Anna
Ja, das stimmt. Es ist Arbeit für mich, aber es ist schön, so etwas mit ihm zusammen zu machen.