Zupf mich an der Schwanzfeder – es gibt ein neues Mama Muh Abenteuer!
Ich freue mich ja so, dass es nun ein neues Mama Muh-Buch gibt, denn so kann ich endlich auf meinem Blog ein bisschen mehr über Mama Muh schreiben, die ich richtig gerne vorlese. Klar, ich könnte auch mal die ganzen alten Bücher von ihr vorstellen, würde ich auch eigentlich gerne machen, aber es fällt mir schwer über Bücher zu schreiben, die für mich so selbstverständlich sind, dass ich gar nicht weiß, was man über sie überhaupt noch interessantes erzählen könnte. Nun gibt es aber ein neues Buch, welches ihr vielleicht noch nicht kennt und so stelle ich es euch gerne vor: „Mama Muh fährt Boot“.
Der Titel ist ein wenig irreführend, denn in der ganzen Geschichte besteigt Mama Muh kein Boot. Sie spielt aber am Wasser. Erst taucht sie mit Lillebrors Taucherbrille und später spielt sie mit den Bötchen, die die Kinder selbst gebaut haben. Mama Muh ist ganz beeindruckt von den schönen Booten und zieht sie mit Begeisterung durch das Wasser. Die Krähe ist davon natürlich nicht sonderlich fasziniert. Sie findet es langweilig, aber trotzdem lassen sie die Boote nicht los und so plant sie ihr eigenes, rasantes Rennboot. Selbstverständlich setzt sie ihre Planungen auch in die Tat um und leiht sich dabei ebenso selbstverständlich ohne zu fragen Mama Muhs Fahrradschlauch aus. Die gutmütige Mama Muh lässt die Krähe gewähren und schaut ihr am Ende dabei zu, wie sie nicht nur wie eine Rakete in die Luft schießt, sondern auch elendig auf dem Steg aufschlägt…
Es geht hier also genauso zu, wie es bei Mama Muh und der Krähe immer zu geht. Mama Muh hat eine Idee, die die Krähe erst einmal komplett ablehnt, aber natürlich ist die Krähe neugierig geworden und möchte alles besser und spannender machen als ihre Freundin. Sie werkelt, baut und tut und am Ende ist es dann doch Mama Muh, die besser aussieht als die Krähe, denn die Krähe hat es mal wieder übertrieben und so endet ihre Idee recht schmerzhaft. Eine typische Mama Muh-Geschichte eben. Und genau so wollen wir sie ja auch haben. Mama Muh und die Krähe bilden ein tolles Gegensatzpaar, was man auch beim Vorlesen sehr schön ausdrücken kann. Mama Muh lese ich immer ganz ruhig, aber positiv und begeisterungsfähig, während man bei der Krähe schön frech und beleidigt krächzen kann. Das macht so viel Spaß! Mama Muh ist ein perfektes Buch zum Vorlesen.
Die Bilder können ebenfalls wieder überzeugen. Einerseits ist da Mama Muh: Fröhlich, aufgeweckt, offen für neues, aber auch einfach lieb und treu. Herrlich sind auch die Bilder mit der Taucherbrille. Andererseits ist da die Krähe: Beleidigt, wuselig, in Bewegung, immer in Aktion, zerzaust. Den Sturz auf den Steg kann man auf den Bildern regelrecht mitfühlen.
Mir gefällt Mama Muhs neues Abenteuer gut. Auch Bücherwürmchen hat es gefallen, wobei er dieses Mal das erste Mal gesagt hat, dass die Krähe immer so doof und nur Mama Muh nett sei. Das hat er vorher bisher noch gar nicht so realisiert. Hier findet er es gemein, dass sie Mama Muhs Freude an den Booten schlecht redet und so scheint er es als verdient anzusehen, dass ihre eigenen Pläne schief gehen. Über ihre wilden Flüge, mit denen sie den Bauern erschreckt, musste er herzhaft lachen. Ich finde den Einbezug des Bauern in diesem Buch etwas überflüssig, aber er schmälert den Spaß an dem Buch auch nicht.
Nachdem wir nun „Mama Muh fährt Boot“ gelesen haben und wieder gemerkt haben, wieviel Spaß uns diese Bücher machen, kann ich mir gut vorstellen, dass wir auch die anderen Bücher demnächst wieder häufiger lesen und bald kommen ja sowieso die Winterbücher („Mama Muh fährt Schlitten“ und „Mama Muh feiert Weihnachten“) wieder in unsere Weihnachtsbuchkiste!
Mama Muh fährt Boot von Jujja Wieslander und Sven Nordqvist, Oetinger Verlag, ISBN: 978-3-7891-0430-5, 12,99€