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Gruselige Bilderbücher für Halloween

Bald ist Halloween. Für mich kein Grund zur Freude, aber wenn man Kinder hat, kommt man irgendwann nicht mehr darum herum. Bücherwürmchen war letztes Jahr zum ersten Mal bei einer Halloween-„Party“ eingeladen und war ganz begeistert davon. Ja, Kinder mögen Halloween. Das ist einfach so. Verkleiden, etwas Grusel, Süßigkeiten – das macht Kindern Spaß. Und damit es nicht nur bei der Party am 31.10. und dem Umherziehen und Klingeln bei den Häusern bleibt, stelle ich euch heute sogar passende Literatur vor, welche Kindern aber sicherlich das ganze Jahr über Freude bereitet, denn bei abenteuerlustigen Kindern sind Bücher, die ein bisschen gruselig sind, immer angesagt. Vor allem die älteren Kindergartenkinder beweisen sich und anderen gerne wie mutig sie sind. Sie sind stolz darauf, wenn sie schon Bücher wie „Oh Schreck!“, in dem man lauter Skelette zu sehen bekommt, lesen dürfen.
Oh Schreck!“ ist eines der zwei Bücher, die ich heute vorstelle. Es richtet sich eigentlich an Kinder ab sechs Jahren, aber auch Fünfjährige werden sicherlich schon mal gerne einen neugierigen Blick in das Buch werfen. Bei dem anderen Buch handelt es sich um das Buch „Das Spukhaus“ aus der Reihe um die Zauberin Zilly. Hier dürfen sich bereits Vierjährige über ein Buch zu diesem spannenden Thema freuen.
Kennt ihr die Zauberin Zilly schon? Sie lebt zusammen mit ihrem Kater Zingaro und bei ihr geht es immer recht wild und unüberschaubar zu. Gemeinsam erleben die beiden spannende Dinge und Abenteuer.
Auch in dem Buch „Das Spukhaus“ sind die Bilder wieder bunt, verrückt und ziemlich überladen – so wie es bei Zilly eben üblich ist und genau so, wie es viele Kinder mögen. Mir ist es manchmal schon etwas zu chaotisch, aber Bücherwürmchen lacht über den durch die Luft springenden Kater Zingaro und er freut sich über das Chaos, das Zingaro durch seine Herumspringerei und Zilly durch ihre Zauberei anrichten. Im aktuellen Buch scheint es bei Zilly zu spuken. Der Kronleuchter kracht ohne erkennbaren Grund herunter und auch die Vase und der Vorhang finden sich auf einmal auf dem Boden wieder. Da stimmt doch etwas nicht. Zilly braucht einen Zauberspruch, der den Spuk vertreibt, doch leider kann sie ohne Brille nicht gut in dem Zauberbuch lesen und so zaubert sie aus ihrem Haus ein echtes Spukhaus mit lauter Gespenstern…
Das Buch enthält als typische Spukelemente vor allem Gespenster und Spinnennetze. Es wird mit einem gruseligen Thema gespielt, aber so, dass alles spielerisch bleibt. Kein Kind wird bei diesem Buch wirklich Angst haben, denn bei Zilly geht es letztendlich immer humorvoll zu. Mir gefällt es gut, dass dieses Thema hier so harmlos angegangen wird, denn so werden auch weniger mutige Kinder an diesem Buch Spaß haben. Sie können sich Schritt für Schritt an ein „Spuk-Buch“ heranwagen, vor allem weil sie natürlich – im Gegensatz zu Zilly – sofort verstehen werden, wie der Spuk bei Zilly beginnt. Die kleinen Kinder sind der Zauberin Zilly einen Schritt voraus und so können sie das Buch richtig genießen.

9783407821324

Zilly und Zingaro – Das Spukhaus von Korky Paul und Valerie Thomas, übersetzt von Ulli und Herbert Günther, ISBN: 978-3-407-82132-4, 12,95€

Das Buch „Oh Schreck!“ ist da schon von einem anderen Kaliber. Die Skelette, die hier die handelnden Figuren sind, sind nicht unbedingt jedermanns Sache, vor allem schauen sie auch durchaus beängstigend. Aber ihre erschrockenen Gesichtsausdrücke kann man ihnen wohl nicht verübeln, denn immerhin scheint es so, dass in Schädelbach jemand Jagd auf die Knochen der Bewohner macht. Erst wird nur der alten Jungfer ihre Elle entrissen, doch nach und nach werden immer mehr Skelette von einem unbekannten Wesen, einem gefährlichen Biest, angegriffen. In der Kneipe „Jack the Ripper“ werden bei Musik und Tanz 45 Knochen gestohlen und auch im Zirkus Knie ist der Verlust nicht wesentlich geringer. 105 sind es gar beim Rugby-Spiel. Bereits vom ersten Fall an ermittelt Sherlock Holmes, doch aufhalten kann er den Knochenraub nicht. Als er feststellt, dass genau 211 verschiedene Knochen geklaut wurden und nur noch ein einziger zu einem kompletten Skelett fehlt, stellt er dem Knochendieb eine Falle, in die dieser auch hineintappt. Die Überraschung ist groß, alles klärt sich auf und Sherlock Holmes hat seinen Partner Watson wieder an seiner Seite…
Wie gesagt, die Skelette sind vielleicht nichts für all zu zartbesaitete Kinder, aber alle anderen werden gerade deswegen zu dem Buch greifen. Das Buch ist auch wirklich toll aufgemacht. Die Seiten sind schwarz und man sieht auf ihnen in erster Linie die weißen Skelette, teilweise kommen noch die Farben blau und rot hinzu. Diese Bilder werden Jungen ansprechen. Dieses Buch ist einfach cool.  Vor allem gibt es sogar noch ein kleines Extra: Der Schutzumschlag zeigt auf der Innenseite ein beschriftetes Skelett, welches man als Plakat aufhängen kann – wenn vielleicht auch der Platz direkt über dem Bett nicht unbedingt der geeignetste ist, denn nachts erscheint so manches ja noch gruseliger als tagsüber…
Die Geschichte selbst ist spannend und es steckt eine witzige Idee dahinter. Allerdings ist die Auflösung auch nicht ganz einfach zu verstehen. Ich selbst habe beim ersten Lesen das Ende nicht verstanden. Nachdem ich dann jedoch dahinter gekommen bin, ist die Geschichte in sich logisch und auch verständlich. Es passt alles zusammen, es wird jedoch alles nicht ganz so einfach ausgedrückt. Es ist auch nicht einfach, dass Buch vorzulesen. Der Text ist gereimt, aber mir fiel es schwer den Rhythmus zu finden. Hinzu kommt, dass teilweise schwierige Wörter verwendet werden.
Beim ersten Anblick war ich von dem Buch begeistert und dachte, dass es genau das richtige für Halloween-begeisterte Jungs ist. Nach der Lektüre war ich allerdings ein bisschen enttäuscht. Okay, vielleicht stand ich beim Ende vom Buch ein bisschen auf dem Schlauch, das kann aber im Gespräch geklärt werden. Schwieriger finde ich da den Text in dem Buch, der mir zu umgangssprachlich und schwer zu lesen daher kommt. Das Buch kam letztendlich weniger gut an, als ich zunächst gedacht hätte. Bücherwürmchen hat sich zwar das Plakat ins Zimmer gehängt und war auch ganz begierig darauf, das Buch zu lesen, aber er hat bisher nicht nach einem wiederholten Vorlesen gefragt. Vielleicht ist er aber auch noch ein bisschen zu klein für das Buch. Aber Halloween kommt ja leider jedes Jahr wieder und so bekommt das Buch Jahr für Jahr eine neue Chance!

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OH Schreck! von Jean-Luc Fromental und Joëlle Jolivet, deutsche Verse von Ebi Naumann, Aladin Verlag, ISBN: 978-3-8489-0121-0, 18€

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