Aus Sicht eines Lifts
„Lift“ – ein Buch aus der Sicht eines Aufzugs. Eine verrückte estnische Idee? Vielleicht, zumindest wenn man das „verrückt“ im positiven Sinne versteht, denn wer kann mehr über die Bewohner eines Hauses erzählen als ein Lift? Hier steigen alle Bewohner ein um zu ihren unterschiedlichen Aktivitäten zu gelangen.
Frau Oktopus aus dem 1. Stock muss ganz nach oben um ihre Wäsche aufzuhängen, die Eichhörnchen aus dem zweiten Stock machen immer viel Quatsch, sind aber eigentlich ganz lieb und die Turtletauben aus dem sechsten Stock verbreiten immer direkt eine schöne, liebevolle Atmosphäre. Lift bringt sie alle zuverlässig nach unten und nach oben. Mit einem „Pling“, welches die Kinder gerne mitsprechen, wird Lift gerufen und schon kommt Lift in den entsprechenden Stock. Manchmal muss Lift ein wenig geduldig sein und kann nicht direkt losfahren, denn Herr Giraffe muss zunächst seinen langen Hals irgendwie unterbringen, und manchmal muss Lift sogar seine Fahrt unterbrechen, aber so wild wie das hüpfende Känguru darf man sich nun wirklich nicht aufführen.
„Lift“ ist ein Buch, welches einfach nur Spaß macht. Auf den Bildern kommen die Besonderheiten der unterschiedlichen Bewohner sehr gut heraus und es gibt einige witzige Details zu entdecken. Dabei sind die Figuren eigentlich recht einfach und nicht sonderlich räumlich dargestellt, was hier aber einen gewissen Charme hat.
Bücherwürmchen findet das „Rätsel“ am Ende des Buches am besten. Eigentlich ist es kein Rätsel, sondern nur eine Aufforderung die Geschichte weiterzuspinnen. Lift wird wieder gerufen, von wem wohl? Die Übersicht aller Bewohner in Kästchen erinnert Bücherwürmchen aber wohl an ein Rätsel. Er meint übrigens, dass es bestimmt wieder von vorne los geht und Frau Oktopus den Lift wieder besteigen möchte…
Lift von Kätlin Vainola und Ulla Saar, Willegoos Verlag, ISBN: 978-3-944445-14-4, 10,95€
Das klingt gut. Gibt es dazu eine Altersempfehlung?
Ich würde es ab 3 Jahren empfehlen.