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Kleine Enttäuschungen bei Büchern für die Kleinsten

Für die ganz kleinen Kinder gibt es mittlerweile ja die verschiedensten Bilderbücher. Die Auswahl reicht von Büchern mit Knister- oder Spiegelfolie über Bücher mit Klappen bis hin zu Badewannenbüchern. Schon in meiner Kindheit gab es Holzbilderbücher, welche es auch heute noch zu kaufen gibt. Ich mag diese Bücher ja gerne, allerdings muss man aufpassen, dass man sie noch nicht den allerkleinsten gibt, weil diese sich die Bücher dann doch in ihren unkalkulierten Bewegungen häufig an den Kopf schlagen. Nun hat Büchermäuschen ein Holzbilderbuch von Haba geschenkt bekommen. Haba ist für mich eigentlich eine Qualitätsmarke und auch dieses Bilderbuch sieht auf den ersten Blick richtig nett aus. Seite für Seite wird das Buch breiter, so dass man beim zugeschlagenen Buch bereits einen Teil der darunterliegenden Seiten sehen kann. Auch die Bilder selbst sind niedlich. Alles dreht sich um das Thema Bauernhof, eben ein typisches Thema für Kleinkinder. Und wer sich die Seiten ganz genau anschaut, kann sogar eine kleine witzige Geschichte, die sich auf und um den Baum abspielt, entdecken. Ja, das Buch ist wirklich nett gemacht, aber leider funktioniert es überhaupt nicht. Das Gummi mit der Kugel, das die Seiten zusammenhält, ist viel zu fest gespannt, so dass die Seiten, wenn man sie aufschlägt, direkt wieder zusammenspringen – und womöglich sogar noch die kleinen Fingerchen dabei erwischen (wobei der Schmerz sich in Grenzen hält). Gerade die kleinen Kinder schaffen es nicht, die Seiten so aufzuschlagen, dass das Buch offen bleibt. Das darf doch eigentlich nicht sein. Ich finde es richtig schade, dass eine so schöne Idee, so schlecht umgesetzt wurde oder haben wir vielleicht nur Pech gehabt und bei anderen sitzt das Gummi anders? Anders kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, denn dass das Buch beim Öffnen direkt wieder zu klappt, hätte doch auffallen müssen.

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Wir mussten allerdings schon einmal feststellen, dass Bücher, die für kleine Kinder gemacht werden, in der Praxis nicht so funktionieren, wie es einem angepriesen wird. So hat damals das Bücherwürmchen ein Raupe Nimmersatt-Buch bekommen, bei dem dünne Pappseiten auf Moosgummiseiten aufgeklebt sind (ist, glaube ich, gar nicht mehr so erhältlich). Dieser Moosgummirand verführt zu der Annahme, dass dieses Buch besonders gut für Kinder geeignet ist, die auch mal gerne ins Buch beißen. Auch die Verkäuferin hat die Beschenkerin darin überzeugt, dass sich gerade diese Ausgabe besonders gut für die Kleinen eignen würde. „Ja, Pustekuchen“ würde Bücherwürmchen heute dazu im Stile Theklas („Ritter Trenk“) sagen. Die Seiten lassen sich hier zwar auch von kleinen Kindern prima umblättern, aber erstens finde ich es doof, dass hier noch nicht mal die Kinderfinger wirklich in die Löcher, die die Raupe gefressen hat, passen, und zweitens löst sich teilweise die Pappe von dem Moosgummi. Besonders stabil ist das Buch also bei uns keineswegs und einmal gelöst, hat man schnell das Gefühl, dass das ganze Buch auseinanderfällt – hm, nicht so schön.
Aber da wir ansonsten ja ganz, ganz viele wunderbare Bücher für die Kleinsten, für Kleine und für Größere haben, können wir gut mit diesen etwas enttäuschenden Exemplaren leben. Allerdings finde ich es durchaus schade, dass solche Bücher überhaupt verkauft werden. Ich könnte nun dazu raten, beim Bücherkauf genau hinzusehen, aber ich glaube, dass man gerade das Nichtfunktionieren von Büchern oft erst in der Praxis merkt…
Babybuch Bauernhoffreunde, Haba, ca. 9-10€
Die kleine Raupe Nimmersatt von Eric Carle, Deutsch von Viktor Christen, Gerstenberg 2009, ISBN: 978-3-8369-5261-3

5 Gedanken zu „Kleine Enttäuschungen bei Büchern für die Kleinsten

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