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Wenn kleine Spatzen aufmüpfig werden

Der Frühling kommt ums Eck“ – wie mein Sohn in einem Lied aus dem Kindergarten momentan immer singt. Ja, und mit ihm kommen die Vögel zurück und man hört sie schon morgens fröhlich singen und zwitschern. Wie klingt das bei euch? Tirili und Zizidä? Oder tanzen bei euch die Vögel etwa aus der Reihe und rufen frech Wörter wie „Spriedel“ und „Fluppi“? Dann sind die Vögel es bei euch wohl auch leid, immer nur das gleiche Lied zu singen und ständig „piep“ zu sagen so wie in dem Buch „Spriedel“. Eigentlich hat alles seine Ordnung. Jeders Tier und jeder Vogel weiß was er zu sagen hat. Zwar gucken die Vögel bei ihrem „Krächz“, „Gurr“ und „Tschilp“ etwas gelangweilt, aber sie wären nie auf die Idee gekommen, etwas an ihrem Gesang zu ändern. Zumindest so lange nicht, bis der Spatz auf einmal keine Lust mehr auf sein „piep“ hat und einfach ein frisches „Spriedel friedel“ herausschmettert. Na, da steht die Vogelwelt Kopf. Alle sind ganz verwundert. Der Krähe gefällt diese Aufmüpfigkeit gar nicht, aber der Spatz lässt sich davon nicht abhalten und trällert lauter neue Töne. Damit steckt er letztendlich den roten Kardinal und die Taube an. Ganz ausgelassen werden die drei Vögel, während sich Krähe von ihnen entfernt. Mit solchen Albernheiten möchte sie nichts zu tun haben. Aber kann sie dem Spaß, den die anderen ganz offensichtlich haben, auf Dauer widerstehen?
Dieses Bilderbuch macht einfach jede Menge Freude. Ja, es vermittelt vielleicht auch die Botschaft, dass man ruhig mal aus der Reihe tanzen soll und dass nicht immer alles beim Alten und im langweiligen Trott bleiben muss, aber das steht für mich gar nicht so im Vordergrund. Ich finde es witzig die Fantasietöne der Vögel zu lesen, die immer wilder und ausgefallener werden und letztendlich zu eigenen lustigen Wörtern und Reimen auffordern. Das ist es auch, was den Kindern über die Lektüre hinaus im Kopf bleibt und es würde mich nicht sonderlich wundern, wenn man anschließend aus dem Kinderzimmer „Blatzpadatz“ oder „Schampudel“ (auch die anderen Tiere lassen sich von den Vögeln anstecken) hört.

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Spriedel von Antoinette Portis, übersetzt von Ebi Naumann, Aladin Verlag, ISBN: 978-3-8489-0093-0, 12,90€

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