Tierische Musikprojekte für kleine Kinder
Neben der Beschäftigung mit Büchern und Geschichten musiziere ich auch sehr gerne mit Kindern. Ein halbes Jahr lang habe ich sogar einmal die Woche mit Bücherwürmchen und anderen Kindern (plus deren Mütter) bei uns zu Hause Musik gemacht. Damit die Kinder aufmerksam dabei bleiben und mitmachen, muss man sich natürlich einiges einfallen lassen, aber zum Glück gibt es da ja jede Menge Bücher und CDs (neben den eigenen Ideen). Besonders gerne greife ich hier auf die Bücher vom Ökotopia Verlag zurück, in denen man viele tolle Anregungen findet. Zwar richten sich die Bücher häufig an pädagogische Fachkräfte, aber auch wer privat mit seinen Kindern singt, wird hier sicherlich fündig.
Auch der Ordner „Klang-Kätzchen & Trommel-Specht“ richtet sich an Einrichtungen mit Krippenkindern, aber genauso kann man die Ideen natürlich ebenfalls im privaten Rahmen bei Kindern im Alter von 6-36 Monaten anwenden. Schön ist hier, dass nicht davon ausgegangen wird, dass die Person, die mit den Kindern musiziert, eine Fachkraft in diesem Bereich ist, so dass es einen kurzen Theorieteil gibt, was beim Einsatz von Liedern etc. zu beachten ist.
Wie es der Titel des Ordners bereits verrät, haben alle Musikprojekte Tiere zum Thema, was Kindern in diesem Alter natürlich sehr entgegen kommt. Außerdem lässt sich dazu auch immer viel machen.
Die Gestaltung als Ordner ist übrigens klasse. So fällt das aufgeschlagene Buch nicht direkt wieder zu und man kann die Seiten, die man gerade benötigt herausnehmen. Das ist in diesem Fall auch sehr sinnvoll, denn die kleinen Geschichten, die zu einem Projekt gehören, werden von bunten Bildern (im DIN A4-Format) illustriert. Diese kann man auf diese Weise gut den Kindern einzeln zeigen.
Der Ordner beinhaltet sieben Musikprojekte:
- Käferlein und Schmetterling
- Das kleine Pferd Flocke
- Schäfchen Jojos Tag
- Kleine Vögel – große Vögle
- Igel Kasimir und seine Familie Stachelpelz
- Der Spatz und die Katz‘
- Am Teich mit Frosch und Storch
Im Folgenden möchte ich euch nun gerne den Aufbau eines solchen Projekts vorstellen:
Zunächst wird kurz erwähnt, worum es geht und welche Förderbereiche bei dem jeweiligen Projekt angesprochen werden. Daran schließen sich alle Lieder und Reime an, die in dem Projekt verwendet werden. Das gefällt mir gut, denn so findet man diese schnell und kann sie auch ohne Probleme isoliert von dem Projekt verwenden. Anschließend wird dann das Projekt an sich vorgestellt, welches sich in drei Projektangebote gliedert, das heißt, man bekommt Vorschläge für drei Tage, an denen man sich diesem Projekt widmet. Der Umfang kommt dem Praxisalltag in Krippen und Kindergärten sicherlich entgegen. So kann man ohne größeren zeitlichen Aufwand gut mal ein kleines Projekt einschieben. Für mehr ist ja häufig gar keine Zeit.
Los geht es mit dem Begrüßungsritual. Dann wird meistens mit Hilfe eines Bildes ein Einstieg in das Thema geschaffen und daran schließen sich dann Spiele, Lieder, Tänze etc. an bis die Einheit mit dem Abschlussritual beendet wird.
Die zweite und dritte Einheit bauen auf die vorangehenden Einheiten auf und erweitern diese. Es gibt Wiederholungen und es kommen neue Spiele und Lieder hinzu. Dieser Aufbau ist sicherlich sehr sinnvoll. Gerade auch die Wiederholungen sind sehr wichtig. Außerdem wird auch darauf geachtet, dass sich Ruhephasen mit aktiveren Phasen abwechseln.
Das Bildmaterial, auf dessen Rückseite Lieder und Reimgeschichten gedruckt sind, rundet dann das jeweilige Projekt ab.
Die Lieder und Spiele sind gut ausgewählt. Mal gibt es Fingerspiele, mal können sich die Kinder im Raum mit dem ganzen Körper bewegen, Instrumente kommen zum Einsatz und erste Rhythmen werden geklopft, die Kinder sollen auf Geräusche achten, Musik wird ruhig gelauscht und auch das Erforschen und Experimentieren mit Gegenständen (z.B. mit Wolle) findet Berücksichtigung. Die verwendeten Lieder stammen von der Autorin des Buches. Hier hätte ich es schön gefunden, wenn man in einem kleinen Anhang zu den jeweiligen Projekten Hinweise auf weitere (traditionelle) Fingerspiele und Lieder bekommen hätte, so dass man die Musikprojekte einfacher erweitern oder einzelne Komponenten austauschen könnte.
Passend zu dem Ordner gibt es eine gleichnamige CD. Es ist keine CD, die man einfach so in den CD-Player legt und „runterhört“. Sie braucht eine Anleitung und die Aufforderung von Erwachsenen, denn neben den Liedern findet man hier viele gesprochene Sachen sowie Instrumentalmusik. Die Instrumentalmusik soll zu bestimmten Bewegungen anregen. Hier passt die Musik sehr gut zu den Bewegungsarten, die man dazu ausführen soll. Letztendlich machen gerade diese Stücke die CD so wertvoll. Um die Musikprojekte durchführen zu können, ist die CD nicht unbedingt nötig, denn die Lieder sind mit Noten und Akkorden abgedruckt. Dennoch finde ich die CD für die Bewegungsangebote sehr hilfreich. Auch für die Kinder ist es schön, wenn sie nicht nur selber Musik machen oder von der Fachkraft vorgespielt bekommen, sondern eben auch über das Medium CD wahrnehmen. Außerdem kann man die Bewegungsmusiken auch sehr gut für andere Projekte gebrauchen.
Insgesamt ist „Klang-Kätzchen & Trommel-Specht“ eine runde und durchdachte Sache. Hier erhält man tolle Musikprojekte für kleine Kinder, die sich einfach und ohne großen Aufwand in der Praxis umsetzen lassen. Die Themen sind ansprechend und man bekommt viele schöne Anregungen und Ideen.
Klang-Kätzchen & Trommel-Specht. Mini-Musik-Projekte für Krippenkinder mit Bilderbuch-Geschichten, Liedern & Spielangeboten von Sabine Hirler, illustriert von Martina Mair, Ökotopia Verlag, ISBN: 978-3-86702-314-6, 37,99€
CD: Klang-Kätzchen & Trommel-Specht. Tierlieder, Reime & Bewegungsmusik für Krippenkinder von Sabine Hirler, Ökotopia Verlag, ISBN: 978-3-86702-322-1
Oh, das klingt ja super! Und es lässt sich bestimmt auch für die musikalische Frühförderung bei den ganz Kleinen verwenden. Vielleicht greife ich darauf zurück, wenn ich das derzeitige Handwerkerprojekt abgeschlossen habe 🙂
Ja, dafür kann man es sicherlich gebrauchen!