Menschen und Tiere im Winter
So, wo nun endlich der Winter Einzug gehalten hat und die Kinder im Schnee toben können, kann ich ja nun auch mal zwei Winter-Bilderbücher vorstellen. Bei den warmen Dezember-Temperaturen hatte ich dazu noch nicht die rechte Lust.
Denn bisher war der Winter eben nicht wie man ihn sich, vor allem als Kind, vorstellt und beim Lesen des Buches „So ist der Winter“ hätte man die ganze Zeit nur feststellen können, dass wir dann wohl noch keinen Winter haben. Gerade Kinder machen den Winter am Schnee fest und wenn dieser fehlt, dann ist für sie eben nicht Winter. Auch das Buch „So ist der Winter“ stellt den Schnee und die Erlebnisse, die man im und mit dem Schnee hat, in den Mittelpunkt. Hier wird keine fortlaufende Geschichte erzählt, sondern es werden Wintererlebnisse aneinandergereiht. Um den Winter zu thematisieren, um miteinander ins Gespräch zu kommen und um Winteratmosphäre aufkommen zu lassen, ist das wirklich schön, aber für meinen Sohn fehlt dann doch die Geschichte um wirklich Spaß an dem Buch zu haben. Dabei ist das Buch wirklich wunderschön. Die Bilder sind liebevoll gezeichnet und kommen ein wenig nostalgisch daher. Alles wirkt ganz ruhig, eben genau so wie sich die Welt unter einer Schneedecke zeigt. Ein winterlicher Zauber breitet sich aus. Gemeinsam mit den beiden Kindern, die mit Mütze, Schal und Handschuhen bekleidet, den Winter entdecken , können wir über Schneeflocken staunen, den Tieren bei der Futtersuche zuschauen, das Hinabsausen des Schlittens spüren und über die Eigenschaften von Wasser bei verschiedenen Temperaturen nachdenken. Ganz behutsam zeigt uns dieses Buch die Vielfältigkeit von Schnee und Winter auf, wobei auch ein gewisser Witz (z.B. bei den kreativen Schneefiguren) nicht fehlt. Dieses Buch kann einen ganz in seinen Bann ziehen, wenn man sich darauf einlässt und man den Winter mit allen Sinnen wahrnehmen möchte. Leider ist es aber kein Buch für etwas wildere Kinder oder Kinder, die lieber komplette Geschichten hören möchten. Der Zauber vermag nicht jeden zu erreichen und wenn dieser fehlt, so besteht schnell die Gefahr, dass das Buch als langweilig abgetan wird.
„So ist der Winter“ ist ein empfehlenswertes Buch für Kinder, die mit Freude gerade den Winter mit all seinen Eigentümlichkeiten kennen lernen und über alles staunen, was der Winter zu bieten hat, aber es ist sicherlich auch ein Buch für erwachsene Bilderbuchliebhaber.
So ist der Winter von Görel Kristina Näslund und Kristina Digman, übersetzt von Karl-Axel Daude, Bohem Verlag, ISBN: 978-3-85581-564-7, 12,95€
Für Kinder ab 18 Monate habe ich aber noch eine tolle Winterlektüren-Empfehlung: „Meine Tiere im Winter“. Es handelt sich hier um ein Pappbilderbuch mit über 80 Tierfotos. Für die ganz Kleinen ist das fast ein wenig zu viel, aber auch etwas größere Kinder haben noch jede Menge Spaß an dem Buch. Und selbst ich schaue es mir sehr gerne an, denn die scharfgeschossenen Fotos der Tiere sind einfach richtig klasse. Hier kann man sich einfach viele Tiere im Schnee anschauen, sie benennen und überlegen, was diese Tiere im Winter bei Schnee und Eis machen. Jedes Tier ist namentlich gekennzeichnet, so dass auch Leser, die sich in der Tierfeld nicht so gut auskennen, nicht in die Verlegenheit geraten, dem Kind nicht sagen zu können, um welches Tier es sich gerade handelt. Auf jeder Doppelseite gibt es auch einen Text mit wenigen Sätzen. Der Text ist soweit in Ordnung, allerdings bezieht er sich nicht immer direkt auf das tierische Leben im Winter, sondern beschreibt eher die Fotos (z.B. „Die Rehe schauen wachsam über das Feld“ oder „Fuchs und Hase haben es sich gemütlich gemacht“). Größere Kinder stört zudem, dass nicht alle Tiere, von denen ein Foto abgebildet ist, im Text Erwähnung finden. Ganz schön ist dann wiederum, dass man beispielsweise beim Eichhörnchen erfährt, dass es seine Vorräte ausgräbt, oder dass die Vögel im Winter gerne zum Futterhäuschen kommen. Aber letztendlich ist der Text in diesem Buch eindeutig zweitrangig. Es ist eine Sammlung an tollen Winterfotos von verschiedenen Tieren, die man auch mit kleineren Kindern schon benennen kann. Wer möchte, kann dann die Texte noch zusätzlich lesen, oder aber man spricht ein wenig über das, was man auf den Seiten sieht. Insgesamt ist „Meine Tiere im Winter“ auf jeden Fall ein beeindruckendes Fotobilderbuch.
Meine Tiere im Winter, Coppenrath Verlag, ISBN: 978-3-649-66754-4, 9,95€
Ich muss dir zustimmen. Draußen liegt Schnee und dann macht es besonders viel Spaß, diesen Artikel zu lesen. Besonders, wenn man gerade eine Schneeballschlacht mit Hund hinter sich hat.
Hier schmilzt es leider schon wieder…
Wir hatten das Wochenende über auch Schnee und meine zwei Jüngsten hatten eine Menge Spaß im Schnee. Ohne Schnee ist es für Kinder kein Winter.
Das erste Buch ist vielleicht etwas für meinen Dreijährigen. Er mag es noch gar nicht vollständige Geschichten vorgelesen zu bekommen. Lieber schaut er sich die Bilder an und ich “dichte” einfach eine passende Geschichte hinzu. Das geht hier vielleicht auch recht gut.
Mein Sohn hat auch die ganze Zeit darauf gewartet, dass es schneit. Er verstand überhaupt nicht, dass Winter sein soll, wo doch kein Schnee da war…
Ich denke auch, dass “So ist der Winter” gut für einen Dreijährigen geeignet ist. Zu den einzelnen Bildern kann man prima ein wenig hinzu dichten 🙂
Wir hatten leider diesen Winter noch nichts, dass man wirklich als Schnee hätte bezeichnen können…
Aber ich kann es mir gut vorstellen, dass es auch grade für kleine Kinder wichtig ist, dass die Lektüre greifbar ist, wie beispielsweise durch Schnee.
Und zu dem Teil mit der Geschichte:
Ich war auch ein sehr wildes Kind 😀
Ich mag wilde Kinder, auch wenn sie anstrengend sind ; )