Wunderschönes, informatives Bilderbuch rund um das Thema Wind, Wellen und Deiche
Sommerzeit = Reisezeit. Trifft das bei euch zu? Fahrt ihr in den Urlaub und vielleicht sogar an die Nordsee? Dann packt auf jeden Fall noch schnell das Buch „Emily, der Wind und die Wellen“ in den Koffer, denn so können die Kinder direkt ein bisschen etwas über die Besonderheiten ihres Urlaubsortes erfahren. Was hat es mit dem Deich auf sich? Warum ist direkt neben dem Meer dieser grüne Hügel, auf dem häufig Schafe weiden? Auch Emily möchte dies herausfinden. Zunächst befragt sie die Tiere, die den Deich immerhin tagein, tagaus sehen, doch weder die Antwort der Kühe, der Schafe noch die der Möwe können Emily befriedigen. Erst als es zu einer Sturmflut kommt und der Seemann, ein guter Freund von Emily, sie mit auf den Leuchtturm nimmt, von dem aus sie die den Sturm gelassen beobachten können, erfährt Emily, welchen wichtigen Schutz die Deiche dem Land bieten.
Bereits der Seemann erklärt sehr informativ, wie die Menschen sich und das Land vor dem Hochwasser schützen können. Darüber hinaus bekommt der Leser im Anschluss an die Geschichte noch ein paar Informationen über den Zusammenhang von Mond und Ebbe und Flut.
Mit dieser Geschichte erwerben Kinder ein erstes Wissen über die Deiche, warum sie wichtig sind und was bei einer Sturmflut passiert. Aber nicht nur auf Grund des informativen Charakters dieses Buches gefällt es mir so gut. Die Geschichte ist trotz der sachlichen Informationen eine Erzählung geblieben, die sich gut lesen lässt und zu der wunderschöne Illustrationen hinzu kommen. Allein die Covergestaltung macht doch schon Lust auf dieses Buch, oder? Es wirkt sehr maritim, man sieht schon die Wellen, die am Strand ankommen, man spürt beinahe den Wind, der den Drachen steigen lässt und der Anblick eines Leuchtturms sowie die blau-weißen Streifen wecken in mir sowieso wieder die Sehnsucht nach Meer und Urlaub. Auch die Bilder in dem Buch versprühen sehr gekonnt die Atmosphäre am Meer. Das gefällt mir richtig gut!
Mit Bücherwürmchen habe ich dieses Buch natürlich auch gelesen. Er war dann allerdings ein wenig enttäuscht, dass in Cuxhaven keine Schafe auf dem Deich zu sehen waren, trotzdem hat er besonders viel Spaß an der Antwort der Möwe, die meint, dass die Deiche eigentlich nur ein großer Hügel an Schafsausscheidungen sind, denn „was vorne reinkommt, kommt auch hinten wieder raus“. Diesen Satz hat er gerne einige Male zitiert…
Die Zusammenhänge zwischen Mond und den Gezeiten sind natürlich noch ein bisschen schwierig für ihn, aber er hat zumindest schon einmal verstanden, dass dies etwas miteinander zu tun hat. Und da die Osterferien, in denen wir in Cuxhaven waren und in denen das Buch einen Teil unserer Urlaubslektüre darstellte, kurz nach der Sonnenfinsternis waren, über die ich mit ihm kurz gesprochen hatte, konnte ich ihm auch diese anhand des Buches und den Bildern, auf denen Sonne, Mond und Erde in verschiedenen Konstellationen zu sehen sind, noch einmal erklären und so kann Bücherwürmchen die Zusammenhänge immer besser einordnen.
„Emily, der Wind und die Wellen“ ist nicht nur die perfekte Urlaubslektüre für alle Nordsee-Urlauber, sondern auch eine tolle Geschichte mit wunderschönen Bildern, die einfach viel Spaß macht. Übrigens habe ich erfahren, dass es von Emily bereits ein Vorgänger-Buch gibt, welches ich allerdings leider noch nicht kenne: „Emily und das Meer“, auf welches ich jedoch sehr neugierig bin…
Emily, der Wind und die Wellen von Andrea Reitmeyer, Jumbo Verlag 2015, ISBN: 978-3-8337-3387-1, 14,99€