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Wer findet die Bilder zu den Buchstaben? – Von A wie Affe bis zu Z wie Zitrone

Da ich schon von den vielen Bildern in dem Buch „Alle Welt“ mehr als begeistert war, habe ich mich sehr auf das Buch „Alles im Blick: Buchstaben“ von Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn auch hier kann man sich stundenlang mit den einzelnen Seiten beschäftigen. Es gibt überall wahnsinnig viel zu entdecken und zu staunen: Hier spielt ein Elch Akkordeon, dort sitzt ein Elefant auf einem Floß und auf der nächsten Seite wird ein Indianer mit Einhorn interviewt. Jedes Mal wird man auf neue Details aufmerksam. Sogar Bücherwürmchen ist ganz begierig darauf lauter verrückte Sachen auf den Seiten zu entdecken, obwohl Wimmelbücher ansonsten mittlerweile eher selten angeschaut werden.

Allein die vielseitigen Bilder machen schon Spaß, aber dann hält das Buch ja auch noch eine besondere Aufgabe für den Leser bereit. Auf jeder Doppelseite gilt es Dinge zu zwei Buchstaben des Alphabets zu finden. Es ist sogar eine bestimmte Anzahl vorgegeben. Puh, nun heißt es aber wirklich ganz genau hinzuschauen und sich seinen gesamten Wortschatz in Erinnerung zu rufen. Vieles findet man beim ersten Betrachten gar nicht und ich muss zugeben, dass ich auch beim zweiten oder dritten Anschauen viele Buchstaben nicht vervollständigen konnte… Aber so schnell gebe ich nicht auf! Das Buch hält bestimmt noch den einen oder anderen Aha-Effekt für mich bereit.

Auch Kinder können anhand dieses Buches mit Hilfe eines Erwachsenen ihren Wortschatz erweitern. Es gibt einige Wörter, die es zu finden gilt, die nicht unbedingt bereits zum (aktiven) Wortschatz eines 5-jährigen gehören (z.B. Imker oder Hydrant). Im Übrigen werden scheinbar nicht nur Nomen, sondern auch Verben (z.B. balancieren) und abstrakte Nomen (z.B. Interview) gesucht. Das ist für Kinder schon recht schwierig… Dennoch ist es sehr interessant mit Hilfe dieses Buches über Sprache nachzudenken und mit ihr zu experimentieren. So kann man z.B. auf der letzten Seite („W“/“Z“) eine Figur zwei Mal zählen: Einmal als Wichtel und einmal als Zwerg. Und zählen bei „G“ alle Wortzusammensetzungen mit „Garten“? Hier setzt man sich völlig spielerisch mit Sprache auseinander. Größere Kinder können zum Beispiel auch Wörter in anderen Sprachen suchen.

Was mir für Vorschulkinder und Schulanfänger nicht gut gefällt, ist, dass es leider nicht um einen eindeutigen Anfangslaut geht. So werden bei dem Buchtstaben „E“ eben nicht nur Elefant und Ente , sondern auch Wörter, die mit „Ei“ oder „Eu“ beginnen, gesucht. Genauso ist es beim „S“ („Sch“, „Sp“, „St“) und beim „P“ („Pf“). Das sollte für diese Altersklasse (so wie es eben auch in der Schule geschieht) unterschieden werden, denn Kinder lernen die Buchstaben als Laute kennen und „S“ und „Sch“ sind völlig unterschiedliche Laute und sollten auch so behandelt werden. Würde man einem Kind, das noch nicht lesen und schreiben kann, den Auftrag „Such mal alle Wörter, die mit „S“ anfangen“ auf der entsprechenden Seite geben, so könnte es durch genaues sprechen und hinhören herausfinden, dass die „Säge“ und das „Segelboot“ dazugehören. Auf die „Schere“ würde es bei dieser Aufgabenstellung aber völlig richtig nicht zeigen. Sie gehört jedoch zu den 54 Wörtern, die mit „S“ gesucht werden sollen, leider dazu.

Bücherwürmchen guckt sich das Buch sehr gerne an, obwohl er natürlich eigentlich noch ein bisschen zu klein für dieses Buch ist. Viele Buchstaben kennt er noch nicht, aber einzelne Buchstaben aus seinem Namen kann er benennen. Vor allem aber kann er den Anfangslaut eines Wortes heraus hören und so funktioniert die Suche im Buch schon sehr gut. Allerdings ist es für ihn etwas verwirrend, dass auf den Doppelseiten immer die Wörter zu zwei Buchstaben gesucht werden müssen, so dass das dann immer etwas durcheinander geht. Das ist dann gerade auf der Doppelseite „M“/“N“) etwas blöd, da es hier für Kinder sowieso schon nicht so einfach ist, diese Laute klar voneinander zu unterscheiden. Manchmal fallen Bücherwürmchen auch auf Seiten Dinge zu gerade nicht gesuchten Buchstaben auf, die er dann aber unbedingt benennen möchte, aber das ist völlig okay. Dann entdeckt er „A wie Affe“ eben auf mehreren Seiten. Wir zählen auch nicht, wie viele Sachen wir zu einem Buchstaben finden, (denn das wäre zu deprimierend, da ja noch nicht einmal ich alles finde…) und getreu dem Lautprinzip gilt auch „K wie Cowboy“.

Manchmal entdeckt Bücherwürmchen sogar Sachen, die ich nicht sehe bzw. zu denen mir nicht das richtige Wort einfällt. Während ich auf der „K“/“L“-Seite nur einen unpassenden Wolf sehe, ruft Bücherwürmchen auf einmal: „K wie Kojote!“ Klar, recht hat er!

Wir haben jede Menge Spaß mit diesem Buch. Nur bei manchen Buchstaben ist es schade, dass es kaum Sachen dazu zu finden gibt. Beim „J“ gibt es nur zwei Dinge zu entdecken (wobei wir letztendlich dann doch einige mehr gefunden haben), dabei würden sich hier doch eigentlich ein Jäger oder ein Jojo ebenfalls gut anbieten. Ich frage mich aber sowieso wie genau das Buch ins Deutsche übertragen wurde, da es im Original ein polnisches Buch ist. Wurde einfach die Anzahl der zu suchenden Dinge verändert? Vermutlich, aber dann staune ich darüber, dass sich dennoch viele typische Dinge mit dem entsprechenden Anfangslaut auf den Seiten befinden… Aber auch auf Englisch wurde das Buch hervorragend funktionieren. Vielleicht hatten die Autoren ja auch schon ein paar Wörter aus anderen Sprachen mit eingebracht.

Aber natürlich ist die Entstehung letztendlich egal, es würde mich einfach nur interessieren. Es gibt noch ein zweites Buch bei dem es dieses Problem nicht gibt: „Alles im Blick: Zahlen“. Die Anzahl der zu zählenden Dinge ändert sich nicht in den verschiedenen Sprachen.

Aber völlig unabhängig davon, wird dieses Buch wohl eine meiner nächsten Anschaffungen sein, denn es ist einfach toll, wie man bei diesen Büchern mit seinem Kind ins Gespräch kommt und viel Spaß bei lauter überraschenden Entdeckungen hat!

 buchstaben

Alles im Blick: Buchstaben von Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski, Moritz Verlag, ISBN: 978-3-89565-297-4, 9,95 €

7 Gedanken zu „Wer findet die Bilder zu den Buchstaben? – Von A wie Affe bis zu Z wie Zitrone

  • Ich finde es sehr gut, wie du das Buch auf seine Tauglichkeit analysierst. Die Zeichnungen sehen ja (laut Cover) sehr gut aus, aber mich würde es auch sehr stören, wenn die Begriffe nicht eindeutig zuzuordnen sind, weil sie mit Buchstabenkombinationen (sch, sp usw.) beginnen. Das lässt sich im Vorschulalter schlecht erklären. Der Aspekt der Übertragung aus dem Polnischen ist interessant, das würde ich auch gern wissen. Vielleicht kann der Verlag Auskunft dazu geben?

    LG,
    Mona

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    • Diese Lautvermischung stört mich wirklich. Andererseits liegt es ja in der eigenen Handhabung wie man damit umgeht. Die Anzahl der zu suchenden Dinge kann man als Erwachsener leicht abändern, da Vorschulkinder noch nicht (unbedingt) eine Zahl wie 54 (beim S) lesen können. Wegen der Übertragung aus dem polnischen müsste ich tatsächlich mal beim Verlag nachfragen…

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  • Zu klein für Buchstaben??? Wie alt dein Bücherwürmchen denn? Mein Großer Floh hat sich mit 4 Jahren das Lesen selbst beigebracht….also immer schön weiter Buchstaben gucken *lach*

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    • Mein Bücherwürmchen ist noch drei… Er erkennt auch schon viele Buchstaben wieder… So lange er Spaß daran hat, hindere ich ihn auch nicht daran, sich solche Bücher anzugucken. Ich möchte es aber auch nicht von mir aus weiter voran treiben, aber klar, wenn er fragt, wie ein Buchstabe heißt, dann sage ich es ihm natürlich auch… 😉

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    • Ich meinte mit “zu klein” eher, dass das Buch sein Alter nicht als Zielgruppe hat und ich die Qualität nicht daran messen kann, wie Bücherwürmchen damit klar kommt 😉 An sich ist das Buch für ihn perfekt! Gerade da es ja nicht ums lesen, sondern um das Heraushören der Anfangslaute geht und das kann er schon sehr gut.

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