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Eine ungewöhnliche Freundschaft

Das Bilderbuch „Ulrich Schlupf und Friedrich Tümpel – Freunde“ ist ausdrücklich ein Künstler- Kinderbuch und das ist es wohl tatsächlich. Viele der Bilder, in diesem Buch kann ich mir auch als gerahmtes Bild an der Wand vorstellen und das hat einen ganz einfachen Grund: Ich kenne mich zwar mit Zeichentechniken etc. überhaupt nicht aus und ich weiß auch gar nicht, ob dieser Vergleich hier angebracht ist, aber die Bilder erinnern mich an Bilder meiner Oma, an ihre Skizzen und Stillleben. Und deshalb mochte ich dieses Buch sofort. Es erzeugt in mir direkt ein wohliges, warmes Gefühl und ich schaue es mir sehr gerne an. Die Bilder haben keine harten Kanten oder Begrenzungen und die Farben gehen spielerisch ineinander über. Ansatzweise wirken die Zeichnungen teilweise wie Skizzen, aber andererseits strahlen sie dennoch jede Menge aus.

Natürlich sind auch bei einem Kinderbuch nicht nur die Bilder ausschlaggebend. Auch die dazugehörige Geschichte sollte gefallen – und das tut sie! Es ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, ja einer außergewöhnlichen Freundschaft. Die Katze Friedrich Tümpel und die Maus Ulrich Schlupf lassen sich von den Gesetzen der Natur nicht davon abhalten beste Freunde zu sein. Nein, hier gibt es keine Feindschaft, sondern eine tiefe Freundschaft mit Geheimnissen. Auch der Hund Theo Schwupps kann diese Freundschaft nicht gefährden. Friedrich Tümpel und Ulrich Schlupf kann nichts voneinander trennen, aber sie sind auch offen für neue Freunde und so frühstücken sie fortan zu dritt. Alle drei verstehen sich gut, doch bis Katze und Maus auch dem Hund ihre Geheimnisse anvertrauen, wird noch einige Zeit vergehen, in der sich der Hund der Geheimnisse würdig zeigen muss.

Es ist eine schöne Geschichte von Freundschaft, die Grenzen überschreitet. Bilder und Text harmonieren gut miteinander, denn auch der Text kommt sehr ruhig daher und erzählt die Geschichte in einer schönen Sprache und immer im richtigen Tonfall.

Auch Bücherwürmchen gefiel das Buch gut. Die Bilder, die ihm zwar durchaus gefallen haben, irritierten ihn zunächst aber auch ein wenig. Als ich ihn am Anfang des Buches fragte, warum Ulrich Schlupf und Friedrich Tümpel wohl ungewöhnliche Freunde seien, meinte er, weil die so komische Augen hätten… Ja, die Bilder sind eben nicht ganz klar gegliedert. Manches geht in einander über. Ich fragte ihn dann daraufhin noch, ob er denn die Bilder komisch finden würde, woraufhin er dann aber aus ganzer Überzeugung sagte: „Nein, schön!“

Für ihn sind es im Übrigen keine ungewöhnlichen Freunde. Natürlich weiß er, dass Katzen Mäuse fressen, aber in seiner Welt kann noch jeder mit jedem befreundet sein. Das zeigt er auch immer wieder bei seinem Playmobil-Spiel: Da ist das Kind mit dem Fuchs befreundet, Eisbär und Pinguin spielen miteinander und auch Wolf und Reh können bei ihm die besten Freunde sein. Schön, dass diese Toleranz, die Kinder von sich aus mitbringen, in diesem Buch zur Sprache kommt und unterstützt wird.

Übrigens haben mir die Namen sehr gut gefallen! Sehr originell! Bücherwürmchen fand den Namen Theo Schwupps sehr eingänglich, jedenfalls hat er nach der Lektüre den Namen ständig vor sich hin gesungen.

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Übrigens könnt ihr in ein paar Tagen die Autorin dieses Buches in einem Interview näher kennen lernen!

Ulrich Schlupf und Friedrich Tümpel – Freunde von Brigitte Nalenz und Anton Paul Kammerer, cb. KUNST+KONTAKTE, ISBN: 978-3941209305, 15,95 €

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