Leserunde: Xaverna: Stauffenberg fährt Rad – Teil 2
Nach einer gewissen Anzahl von Seiten darf man bei einer Leserunde immer mal wieder seine Meinung kundtun. Dieses Mal erstreckte sich der erste Abschnitt über die ersten 50 Seiten.
Zunächst einmal: Ich weiß nun, durch den Austausch in der Leserunde, dass die Mütze auf dem Cover tatsächlich eine SS-Mütze sein soll. Mein Mann ist eindeutig besser geschichtlich gebildet als ich…
Ja, und dann habe ich jetzt also in das Buch hinein geschnuppert und bin ein bisschen hin und hergerissen. An den Stil muss ich mich erst einmal gewöhnen. Er kommt mir ein wenig zu bemüht vor, so wie, wenn jemand eine gute Idee hat und sich auch unbedingt gut ausdrücken möchte, so dass man nach besonderen Verben und Adjektiven sucht. Die Formulierungen sind mir teils zu gewollt und zu unnatürlich für einen normalen Sprachgebrauch, da sich diese besonderen (an sich passenden) Wörter zu sehr häufen. Das ist der eine Teil meines ersten Eindrucks, der andere Teil ist der Inhalt, den ich durchaus spannend finde. Die eine oder andere Handlung bleibt für mich (zumindest bisher) etwas unmotiviert, aber insgesamt gibt es bereits einige Erzählstränge, die man gerne weiterverfolgen möchte. Die Ich-Erzählerin Cornelia, ein 14-jähriges Mädchen, lebt mit ihrer Familie auf der Insel Usedom. Sie ist nicht unbedingt so wie alle anderen, denn sie ist hochbegabt, hat Probleme mit sozialen Kontakten und widmet sich in ihrer Freizeit ihrem Hobby dem Schreiben von Büchern. Eines Tages passiert etwas Außergewöhnliches: Sie findet eine unterirdische Höhle, die voll von Büchern ist. Noch weiß Cornelia nicht, was es mit diesen Büchern auf sich hat, aber ihre Neugierde ist geweckt… Wir als Leser wissen bereits etwas mehr, denn wir haben Zugang zu den Tagebucheinträgen eines gewissen Xavers. Allerdings ist auch uns noch längst nicht alles klar, denn wer Xaver ist, wissen auch wir nicht und seine Tagebucheinträge sind auch alles andere als eindeutig… Aber nach diesem ersten Abschnitt ist klar, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, wie die Zusammenhänge sind, wie es mit Cornelia weitergeht und auch, was aus ihren Schreibversuchen wird… Ich kann ihre Enttäuschung über die Verlagsabsagen gut nachvollziehen. Als Teenager habe ich selbst einige, im Nachhinein betrachtet, eher weniger brillante Schreibversuche unternommen, welche ich Verlagen unterjubeln wollte. In diesen Teilen der Geschichte kann ich mich selbst in Cornelia wiedererkennen, in anderen dann jedoch weniger (in eine unbekannte Höhle hätte ich mich wohl nie alleine getraut…). Das Buch ist also für mich persönlich sehr interessant. Außerdem fand ich es sehr sympathisch, dass Cornelia ein Lied von Pettersson und Findus vor sich hin gesungen hat, denn dieses Lied kenne ich, nachdem wir auf unserer letzten Fahrt in den Urlaub ganze 5 Stunden die CD von Pettersson und Findus hören durften, auch sehr gut und es geht mir auch immer mal wieder durch den Kopf. 😉
So, nun bin ich auf den nächsten Abschnitt gespannt!
Xaverna: Stauffenberg fährt Rad von Antonia Kraus, Knabe Verlag Weimar, ISBN: 978-3944575209, 10,95 €
Das angesprochene Lied über das Backen von Findus’ geliebter Pfannkuchentorte befindet sich in dem Liederbuch von Pettersson und Findus:
Das große Liederbuch von Pettersson und Findus von Dieter Faber, Frank und Rale Oberpichler und Sven Nordqvist, Oetinger, ISBN: 978-3789143144, 16,90 €