Rezension: Spiel “Camargue”
(Rezensionsexemplar) Mögt ihr Spiele, bei denen man Plättchen anlegt, um Landschaften aufzubauen? Dann gefällt euch vielleicht auch das Spiel „Camargue“.
Landschaftsplättchen legen
Zug für Zug wird hier die Region Camargue mit Landschaftsplättchen aufgebaut. Dabei gibt es fünf verschieden Landschaftstypen: Dorf, Wasser, Getreide, Wald und Lavendel. Auf allen Karten sind Wege abgebildet, die bei den Anlegeregeln eine Rolle spielen. Denn natürlich dürfen die Wege nicht einfach abgeschnitten werden. Es ist stets darauf zu achten, dass ein Weg fortgesetzt wird. Dafür dürfen aber die Landschaftstypen beliebig aneinander liegen, wobei es vorteilhaft ist, eine bestimmte Landschaft zu vergrößern. Denn je größer ein zusammenhängender Landschaftstyp ist, desto mehr Punkte gibt es.

Punkte gibt es bei jedem Zug. Manchmal hat man keine gute Möglichkeit etwas anzulegen und muss einen ungünstigen Ort für sein Plättchen wählen, aber dafür kann man auch schon mal mit einem Helferplättchen Punkte abstauben, wenn jemand anderes an der Reihe ist.
Beim Anlegen ist darauf zu achten, dass die Plättchen nur in einer bestimmten Ausrichtung gelegt werden dürfen. So sind am Ende die Möglichkeiten des Anlegens begrenzt, was aber wiederum zu einem schnelleren Spiel verhilft. Man muss und kann vor dem Ablegen nicht ewig grübeln.
Kurze Spielregel
Das Spiel lässt sich sehr einfach spielen. Die Regeln sind schnell gelesen und verstanden. Man spielt hier zwar gegeneinander, aber man greift sich nicht an oder ärgert den anderen bewusst, was durchaus ein wichtiges Argument für den Familienfrieden beim Spielen sein kann. Insgesamt ist es ein friedliches, ruhiges Spiel.
Tolles Punktesystem
Mir gefällt übrigens auch das Punktetableau sehr gut, das jeder vor sich liegen hat. Anhand des Stellensystems werden hier die Punkte direkt festgehalten. Da die Werte durchaus in höhere Hunderterzahlen gehen können, ist dies viel praktischer, als eine lange Punkteleiste. Außerdem übt man hier ganz nebenbei noch einmal den Aufbau des Stellensystems und im Prinzip auch das schriftliche Addieren. Beim Berechnen der Punkte wird das Einmaleins aufgefrischt. Das alles steht zwar nicht im Vordergrund, sind aber nette Nebeneffekte des Spiels.

Schön illustriert
Die wunderschönen Illustrationen stammen von Michael Menzel, den ihr vielleicht bereits als Spieleillustrator und -autor kennt. Mein Sohn war so fasziniert von den Landschaftsplättchen, das ich ihm Bilder aus der Camargue im Internet herausgesucht und gezeigt habe. Und wir haben beide festgestellt, dass Michael Menzel den Charme dieser Region ganz hervorragend getroffen hat und man auf den Plättchen die Region wirklich sehr gut wiedererkennt.
Ich finde, dass „Camargue“ ein tolles Spiel für die ganze Familie ist. Man findet schnell herein und es lässt sich in einer angenehmen Spielzeit von 30-45 Minuten gut spielen.

Camargue von Timo Diegel, illustriert von Michael Menzel, Titelschriftzug von Emily Oehlert, Abacusspiele Verlag, ab 8 Jahren, 2 – 6 Spieler:innen, Spieldauer: 30-45 Minuten