Rezension: Giselala & Flupp – Ein Flaschengeist sprudelt los
(Rezensionsexemplar) Was macht man, wenn man ein interessantes Kinderbuch bekommt, das man gerne lesen würde, aber die Kinder haben nicht so ganz das Alter der Zielgruppe? Ein Kind ist noch etwas zu jung und eins ist bereits zu alt? Man probiert einfach, ob das Buch dann der perfekte Kompromiss ist.
Und so habe ich das Vorlesebuch „Giselala & Flupp – Ein Flaschengeist sprudelt los“, das für Kinder ab 5 Jahren geeignet ist, meiner 4-jährigen Tochter und meinem fast 10-jährigen Sohn vorgelesen. Es hat wunderbar geklappt. Die Kleine hat schon gut zugehört und der Große musste an einigen Stellen laut auflachen. Dazu aber gleich mehr.
Eine neue Freundschaft mit einem Flaschengeist
Giselala ist die Besitzerin des Ladens Allerlei(h). In dem Geschäft gibt es alles mögliche zu kaufen und zu leihen. Dafür sucht Giselala auf Flohmärkten nach passenden Schätzchen. Einmal waren alte Flaschen dabei, die man womöglich gut als Vase verwenden kann. Doch auf einmal kommen Worte aus einer der Flaschen. Kein Wunder, denn der Flaschengeist Flupp sitzt dort seit einer gefühlten Ewigkeit drin.
Und so beginnt die Freundschaft zwischen Giselala und Flupp. Nur schade, dass Giselala so zufrieden mit ihrem Leben ist, dass sie kaum Wünsche hat. Denn vor der großen Flaschengeistprüfung muss Flupp noch fast 1000 Wünsche erfüllen. Besonders geübt ist er darin noch nicht und so geht beim Wünschen noch so einiges schief. Spätestens seit dem Sams von Paul Maar wissen wir doch eigentlich alle, dass man Wünsche sehr genau formulieren muss, doch Giselala weiß das scheinbar zunächst noch nicht und so ergeben sich einige lustige Situationen. Und Flupp muss das Ganze auch noch ein bisschen üben…
Humor und Sprachwitz
Die Figuren in dem Buch können direkt überzeugen: Ein bisschen schräg, aber mit ganz viel Herz. Wir hatten viel Freude an ihnen. Die Kleine mochte schon das Wort „Flupp“ sehr gerne und sie fand es lustig, wie er aus der Flasche hervorgeschossen kam. Überhaupt ist es ein Buch, das viel Freude an Lauten und Worten vermittelt. Und das ist auch einer der Punkte, der schon bei der Kleinen gut ankam. Den Witz hat sie häufig noch nicht so ganz verstanden.
Das war dann eher etwas für den Großen und für uns Vorlesende. Besonders herrlich sind die falschen Wunscherfüllungen auf Grund von Missverständnissen. Damit geht es im Buch gleich richtig gut los. An manchen Stellen weiter hinten im Buch hätte ich mir noch mehr klarere Missverständnisse gewünscht, aber die Kinder hatten auch so Freude an den schief gegangenen Wünschen. Zu Beginn eines Kapitels mussten auch mein Mann und ich laut loslachen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es ist so wunderbar, wie ein großes, folgenreiches Missverständnis, von dem Flupp erzählt, lapidar mit den Worten „Na ja“ kommentiert wird.
Insgesamt lässt sich das Buch richtig gut vorlesen. Es steckt sehr viel Humor drin und es passiert immer etwas, so dass die Kinder ununterbrochen gut zu hören. Am Ende wird es dann sogar etwas spannend und für die Kleine dauerte es fast ein bisschen zu lange, bis alles wieder gut wurde.
Fröhliche und ansprechende Illustrationen
Das Buch ist mit farbigen Bildern illustriert. So bekommt man auch eine gute Vorstellung von dem süßen, kleinen Kerlchen Flupp. Am Ende lässt die Illustration die Kinder aber auch mitleiden und mitfiebern. Außerdem sind die Bilder manchmal auch zur Erklärung hilfreich. Meine Kinder können mit dem Wort „Hackenporsche“ nichts anfangen, aber da es dazu auch eine Illustration gibt, ließ es sich rasch erklären.
Bei uns kam das Buch auf jeden Fall gut an. Immer wenn ich gefragt habe, ob wir noch ein Kapitel daraus lesen sollen, war die Kleine sofort begeistert: „Mal schauen, was Flupp wieder anstellt.“ Der große Bruder lässt sich nicht immer direkt fürs Vorlesen begeistern, aber am Ende saß er dann doch oft daneben. Ich sah ihn schmunzeln und er kam zu uns rüber, um zu schauen, ob es Bilder zu bestimmten Szenen gibt. Er wurde dann also doch zum Zuhören verführt.

Giselala & Flupp – Ein Flaschengeist sprudelt los von Fee Krämer, illustriert von Stefanie Scharnberg, Esslinger Verlag, ISBN: 978-3-480-23956-6