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Rezension: Mathe fürs Leben

(Werbung/Rezensionsexemplar) Mochtet ihr oder mögen eure Kinder den Matheunterricht? Haben sie das Gefühl, dass Mathe etwas mit ihrem eigenen Leben zu tun hat? Wenn nicht, dann haben sie wohl nicht so einen coolen Unterricht wie die fiktive Klasse in dem Buch „Mathe fürs Leben“.

In die fünfte Klasse der Theo-Thijssen-Schule gehen ganz unterschiedliche Kinder. Kinder mit verschiedenen Interessen und Problemen und vielfältigen familiären sowie kulturellen Hintergründen. Sie alle eint jedoch, dass sie keine Lust mehr auf die Aufgaben im Mathebuch haben, denn sie haben das Gefühl, dass diese überhaupt nichts mit ihnen selbst zu tun haben. Zum Glück haben sie eine tolle Lehrerin und einen tollen Lehrer, die sich darauf einlassen, mit den Kindern spannende Alltagsaufgaben zu lösen. Jedes Kind darf sich eine eigene Aufgabe, die es selbst interessiert, ausdenken, und die Klasse wird sie dann gemeinsam lösen.

Fragen mit komplexen mathematischen Inhalten

Dabei kommen Fragen wie „Kann man in Tränen baden?“, Fragen, die Fußball und Mathe miteinander verbinden, „Ist Pinkeln unter der Dusche wirklich umweltfreundlich?“ oder „Was ist die letzte Zahl?“ heraus.  Alle diese Aufgaben lassen sich kindgerecht und verständlich lösen, dennoch zeigen diese Aufgaben, die sich erst einmal nicht an irgendwelche Lehrpläne halten, dass sie häufig ganz schön komplex sind und man doch einiges an mathematischen Kenntnissen braucht, um diese lösen zu können. Sie sind also nicht nur Spielerei, um die Kinder bei der Stange zu halten, sondern es werden auch viele mathematische Aufgabenformate bearbeitet und gelöst. Hier dann jedoch im Gegensatz zum klassischen Unterricht mit viel Engagement und Interesse.

Vom Alltag zur Mathe-Frage

Das Buch ist so aufgebaut, dass man zunächst in dem jeweiligen Kapitel etwas über das Kind, das die Frage stellen wird, erfährt. Wie geht es dem Kind, was beschäftigt es gerade? Dieser Teil ist wie in einem normalen, erzählendem Kinderbuch, in dem der Alltag und das Schulleben von Kindern eine Rolle spielt. Aus diesem Alltag ergibt sich dann die Mathefrage, die das Kind stellt. Diese wird dann Schritt für Schritt gelöst und zwar in Form eines Comics. Wir lesen die Interaktion der Lehrkräfte mit den Kindern, dabei werden Lösungswege und Probleme bei der Aufgabe offensichtlich. Rechnungen werden vorgestellt und am Ende erfährt man natürlich auch die Lösung. Hinten im Buch kann man dann auch noch mal mathematische Begriffe, Maßeinheiten etc. nachlesen.

So macht Mathe Spaß

Mir hat dieses Buch unglaublich viel Spaß gemacht. Am Anfang hatte ich nicht so viel Lust, auf die erzählenden Anteile, aber je mehr man die Klasse kennen gelernt hat, desto tiefer ist man auch darin versunken. Die Matheaufgaben fand ich allesamt spannend und interessant zu lesen. Hier wird kein trockenes Wissen weitergegeben, hier bekommt man Spaß an Mathe. Die Fragen interessieren einen selbst auch und die Lösungen sind immer sehr verständlich eingebunden. Wirklich richtig, richtig toll und ansprechend gemacht! Das Buch macht nicht nur Spaß und vielleicht lernt man auch etwas dabei, sondern es zeigt, wieviel Mathe tatsächlich mit dem eigenen Leben zu tun hat.

Ich hoffe, dass dieses Buch viele Leser*innen erreicht. Gerne auch Lehrer*innen, die dann vielleicht auch mal solche Experimente im Unterricht wagen. Aber natürlich in erster Linie Kinder, die somit Spaß an Mathe bekommen und den Sinn hinter dem Unterricht verstehen. Ich muss allerdings zugeben, dass meine Kinder ein Buch mit einem solchen Titel nicht lesen würden. Mathe = Schule = nichts für die Freizeit. Sehr, sehr schade, denn ich glaube, dass Kinder mit diesem Buch wirklich Spaß haben, wenn sie sich darauf einlassen. Eine Alternative wäre natürlich auch, wenn man nicht gleich so einen Schulunterricht umsetzen möchte, es im Unterricht zu lesen. Hauptsache dieses Buch kommt zu den Kindern

Mathe fürs Leben oder: Wie lange brauche ich zu Fuß zum Mond? von Edward van de Vendel und Ionica Smeets, illustriert von Floor de Goede, übersetzt von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, ISBN: 978-3-551-55942-5, 15 €

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