Rezension: Erkläre mir die Feiertage
(Werbung/Rezensionsexemplar) Feiert ihr christliche Feste? Möchtet ihr euren Kindern gerne das Christentum und seine Feste näher bringen? Vielleicht kann da das Buch „Erkläre mir die Feiertage“ aus der Reihe „Der kleine Himmelsbote“ vom Coppenrath Verlag hilfreich sein. Denn selbst wenn man christlich geprägt ist und Weihnachten in die Kirche geht, kommt man manchmal bei anderen Feiertagen ein wenig in Erklärungsnöte.
Dadurch dass das Bilderbuch „Erklär mir die Feiertage“ ein Buch mit Pappseiten ist, könnte man schnell denken, dass es sich an die ganz Kleinen wendet. Es wird allerdings ganz richtig, erst ab vier Jahren empfohlen, was bei der Textmenge, aber auch dem Inhalt durchaus passend ist. Grundsätzlich ist es jedoch ein Buch, das für die ganze Familie informativ sein kann. Ich habe gerade überlegt, ob ich es jetzt, wo so viele Feiertage wie Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam, nicht noch mal verwenden sollte, auch wenn mein Mittlerer bereits Zweitklässler ist.
Durch das Kirchenjahr
Der Aufbau des Buches richtet sich nach dem Kirchenjahr und so beginnt es mit der Adventszeit. Als erstes werden die Festtage des Weihnachtsfestkreises behandelt, weiter geht es mit dem Osterfestkreis und schließlich folgen die weiteren Feiertage im Jahreskreislauf (z.B. Erntedank oder Sankt Martin). Sowohl evangelisches als auch katholische Feiertage werden hier berücksichtigt. Es wird auch erwähnt, wenn ein Festtag nur einer der beiden christlichen Kirchen zugerechnet wird.
Das Buch ist farbig illustriert, zum Teil sogar mit Bildern, die über eine ganze Seite gehen. Sie sind ansprechend und freundlich gehalten, allerdings wäre etwas mehr Diversität wünschenswert gewesen.
Kindgerechte Informationen
Die Texte zu den Feierlichkeiten sind sehr kindgerecht gehalten und beschränken sich auf die wichtigsten Informationen, die dann pro Festtag etwas eine Seite füllen. Zu Weihnachten oder Sankt Martin gibt es neben der Seite mit dem Festbrauch auch noch eine Seite, die die Weihnachtsgeschichte oder die Geschichte von Sankt Martin erzählt.
Insgesamt finde ich, dass man einen guten ersten Einblick in die Feiertage erhält. Manchmal hätte ich mir noch ein paar weitere Sätze gewünscht. Zum Beispiel wird erzählt, dass viele Menschen am Gründonnerstag grünes Gemüse essen, man aber nicht wisse, ob der Name daher komme. Hier hätte man auch erwähnen können, dass der Name auch von dem Wort „greinen“ (weinen, wehklagen) kommen könnte. Ansonsten klingt es so, als gäbe es gar keine alternative Erklärung.
Beim Kapitel zum Nikolaus-Tag hätte ich mir gewünscht, dass nicht geschrieben wird, dass der heilige Nikolaus nachts auch heute zu den Kindern kommt. Denn das ist ja einfach nicht richtig. Ich möchte natürlich auch nicht, dass den Kindern hier der Glaube an den Nikolaus genommen wird, aber hier wäre es besser, wenn man den Brauch zwar erwähnt, aber nicht explizit darauf eingeht, wer die Stiefel füllt.
Informativer Begleiter für das ganze Jahr
Das Buch ist nicht unbedingt dazu gedacht, es von vorne bis hinten durchzulesen – außer natürlich, wenn die Kinder es sich wünschen, weil sie neugierig auf die ganzen Festtage sind. Ich kann mir den Einsatz eher situationsbedingt vorstellen. Ein Feiertag steht an und die Kinder möchten gerne wissen, warum man eigentlich frei hat. Selbst wenn man dann den Text nicht, wie er im Buch steht, vorliest, so ist ein kurzer Blick in das Buch hilfreich. Denn so frischt man sein Wissen auf und erhält kindgerechte Erklärungen zu den christlichen Festen, die ja gar nicht immer so leicht zu erklären sind.
Ich kenne mich ganz gut mit dem Christentum aus, aber trotzdem gibt es Feiertage, die mir nicht so geläufig sind. Da ich selbst evangelisch bin, sind dies in erster Linie die katholischen Feiertage wie z.B. Fronleichnam. Dieser Tag ist in NRW ein Feiertag und die Kinder haben somit auch schulfrei. Es wird also fast jedes Jahr gefragt, was Fronleichnam ist. Meistens habe ich gesagt, dass sie sich da an ihren katholischen Vater wenden sollen, aber nun kann ich auch mit ihnen zusammen hier im Buch nachschauen. Und da das Buch für jüngere Kinder ist, ist der Text auch verständlich und verhältnismäßig kurz. Aber das reicht meist auch älteren Kindern aus. Sie bekommen eine klare Antwort und wenn sie mehr wissen wollen, kann man ja in anderen Büchern oder Medien weiterschauen. Aus meiner Sicht kann einen dieses Buch sehr gut durch das christliche Jahr begleiten.
Der kleine Himmelsbote: Erkläre mir die Feiertage von Margret Nußbaum und Kerstin M. Schuld, Coppenrath Verlag, ISBN: 978-3-649-63154-5, 17 €