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Stürmische Gefühle im Bilderbuch

Donnerwetter! Gefühle können einen manchmal so überfallen wie ein Gewitter. Aber zum Glück verschwinden die dunklen Wolken auch irgendwann wieder und auch der Ärger verdampft, wenn jemand da ist, der für einen da ist und er mit einem gemeinsam diesen Sturm übersteht.

Gefühle werden toll dargestellt

Gefühle können sich immer wieder verändern. Dies wird wunderbar in dem Bilderbuch „Donnerwetter! Ohne dich ist alles grau“ anhand eines Wettervergleiches aufgezeigt. Gefühle zu verarbeiten und zu erkennen, ist für kleine Kinder noch gar nicht so einfach. Dieses Buch schafft es die Gefühle sehr gut darzustellen und erfahrbar zu machen. Die strahlende Sonne ist ein Symbol, welches man sofort intuitiv erfasst. Aber dann passiert etwas und man ist traurig. Vielleicht weint man sogar. Aus den Wolken fallen nun Regentropfen. Die aufziehende Wut ist anhand der immer dunkler werdenden Wolken, dem aufkommenden Wind und schließlich dem Gewitter nachvollziehbar. Wettermäßig wird dieses Gefühl mit Donner und Blitz ausgedrückt, das Kind zeigt seine Gefühle vielleicht durch Schreien und Stampfen. Und wie kann dieses übermächtige Gefühl, welches zum Leben dazugehört, überwunden werden? Wenn jemand da ist, der einen in den Arm nimmt und bei einem bleibt, bis die Sonne wieder scheint.

Das Thema wurde hier sowohl in Text und Bild prima verarbeitet. Der Text ist relativ kurz, aber er reicht völlig aus. Die Bilder verdeutlichen, worum es geht und lassen es einen fühlen.

Sehr gut in dem Buch gefallen mir die klaren Illustrationen, die wie Collagen gestaltet sind. Die Gefühle werden hier prima widergegeben. Man spürt das Glück und die Wut.

Um wessen Gefühl geht es?

Für mich ist „Donnerwetter“ ein Buch, welches man intuitiv auffasst. Man spürt, worum es geht. Wer nun wirklich der Ich-Erzähler des Buches ist, ist mir nicht ganz klar. Geht es um den Hund auf dem Titelbild? Der ist allerdings auf den ersten Bildern im Buch nicht zu sehen und er stampft auch nicht auf den Boden auf, sondern er macht sich beim aufziehenden Gewitter ganz klein. Anfangs dachte ich, dass es um die kleine Wolke geht, die am Anfang so fröhlich lacht und dann immer mehr ihr Gesicht verzieht, aber auch das passt nicht überall. Ich vermute also, dass es um ein Kind geht, dass davon berichtet, wie es ihm bei wechselnden Gefühlen geht.

Etwas irreführender Titel

Mich hat dieses Buch als eine Reise durch die Gefühlwelt sofort interessiert. Ich muss zugeben, dass ich mir den Titel daraufhin nicht sonderlich aufmerksam angeschaut habe. „Donnerwetter!“ ist eine tolle, klare Aussage, die neugierig auf mehr macht. Allerdings ist der Untertitel „Ohne dich ist alles grau“ tatsächlich weniger gut gelungen. Mir persönlich ist dies gar nicht aufgefallen, aber als ich die Rezension zu diesem Buch auf Buchkind-Blog gelesen habe, konnte ich der Äußerung, dass dies eher auf ein Buch hindeutet, in dem es ums „liebhaben“ geht, direkt zustimmen. Es erinnert ja auch ein bisschen an Sheepworld: „Ohne dich ist alles doof“. Aber wie gesagt, von selbst wäre mir das so jetzt gar nicht aufgefallen.

Insgesamt gefällt mir das Buch wirklich gut. Ich finde einfach die Idee klasse, Gefühle mit dem Wetter zu vergleichen und dieser Vergleich ist durchgehend sehr gut gelungen.

Donnerwetter! Ohne dich ist alles grau von Kristina Damm-Volk und Katharina Staar, Oetinger34, ISBN: 978-3-95882-005-0, 9,99€

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