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Norwegischer Wintertag im Bilderbuch

Was fällt euch zum norwegischen Winter ein? Vielleicht nur Schnee, Kälte und Dunkelheit? Dann schaut doch mal in das Bilderbuch „Winterspaß im Slapsefjell“. Hier kann man viele Aktivitäten sehen, die man an einem winterlichen Tag in den norwegischen Bergen, im Slapsefjell, erleben kann. Dazu gehört natürlich das Skifahren, Snowboarden, die Fahrt in der Seilbahn auf den Berg, Eisangeln, Schneemann bauen und vieles mehr. Die Schüler müssen drinnen in der Klasse etwas über den Wettlauf zum Südpol lernen, während draußen auf der Skisprungschanze ein neuer Rekord aufgestellt wird. Witzig finde ich, die Angebergeschichten, die beim Apès-Ski von den kühnen Skifahrern verbreitet werden, aber auch die Skipolizei, die die rücksichtslosen Raser auf der Piste stoppt, gefällt mir gut. Überhaupt wird hier die Realität mit viel Humor vorgestellt. Man kann in dem Buch in einen norwegischen Schneetag mit allem drum und dran eintauchen, aber dennoch darf man gleichzeitig das Ganze nicht zu ernst nehmen, was man auch schon an den Figuren feststellen kann. Menschliche und tierische Gesichter existieren hier ohne irgendeinen Kommentar ganz natürlich nebeneinander und fahren gemeinsam die Pisten hinab.

Leider gefallen die Bilder in dem Buch meinem Sohn so gar nicht. Als er das Buch bei unseren Winterbüchern entdeckt hat, meinte er, dass ich das ruhig wegstellen könne, da er es nicht möge. Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns das Buch allerdings noch gar nicht angeschaut.  Bücherwürmchen ließ sich natürlich darauf ein, dass wir uns das Buch mal gemeinsam anschaute, denn Bücherlesen ist ja immer toll, dennoch meinte er auch danach, dass er die Bilder nicht mögen würde. Er konnte mir nicht sagen, woran es liegt, aber er fand sie einfach nicht schön.

Die Bilder sind tatsächlich speziell. Die Figuren haben unnatürliche Proportionen. Die Köpfe sind auffällig groß, während z.B. die Arme sehr dünn gezeichnet sind. Hintergründe und Landschaften wirken auf den ersten Blick recht realistisch. Man sieht eine Winterlandschaft vor sich, die man sofort mit dem in Zusammenhang bringt, was man kennt, so dass man sich gefühlt im norwegischen Winter wieder findet. Betrachtet man die Bilder jedoch genauer, so sieht man, dass auch hier künstlerisch gearbeitet wurde. Die Bäume wurden teils aus verschiedenen Formen zusammengesetzt bzw. wurden die Tannenbäume teilweise so naiv mit Dreiecken gezeichnet, wie auch ein Kind dies tun würde. Das Besondere ist aber, dass dies in der Gesamtheit gar nicht auffällt und man im Gegenteil das Gefühl hat, eine realistische Winterszene vor sich zu sehen.

Sehr schön finde ich ja das Vorsatzpapier, auf dem man ein paar Accessoires für einen Wintertag im Slapsefjell findet.

Winterspaß im Slapsefjell“ ist ein Buch, welches man mehrfach angucken muss, um alle Feinheiten, sowohl im Text als auch in den Bildern, zu entdecken. Hier steckt jede Menge drin. Es ist kein ganz einfaches Buch. Der Text lässt sich nicht sonderlich einfach lesen, denn es werden einige Adjektive und Formulierungen eingestreut, die man nicht automatisch erwartet, so dass man sich auf alle Wörter gut konzentrieren muss. Wenn man sich aber auf das Buch einlässt, dann hat man viel Freude damit und man wird es immer wieder anschauen wollen.

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Winterspaß im Slapsefjell von Bjørn R. Lie, übersetzt von Maike Dörries, Kunstanstifter Verlag, ISBN: 978-3-942795-35-7, 19,00€

 

 

2 Gedanken zu „Norwegischer Wintertag im Bilderbuch

  • Liebe Miriam,
    Es ist für viele Kinder tatsächlich schwer zu begründen, warum ihnen bestimmte Illustrationen nicht gefallen. Dafür müssen sie sich erst einmal dessen bewusst werden, warum das so ist und damit werden mitunter Erwachsene ihre Schwierigkeit haben.
    Wie du die Illustrationen beschrieben hast, finde ich übrigens sehr aussagekräftig. Fachvokabeln würden viele Leser nicht verstehen und sprachlich wohlklingender ist dein Weg ebenfalls.
    Liebe Grüße
    Anna

    Antwort
    • Danke für deine Worte bzgl. meiner Beschreibung der Illustrationen. 🙂 Ja, ich weiß, dass das Begründen für die Kinder schwer ist. Ich wollte auch noch mal meine Unterlagen aus dem Referendariat zu Bildbetrachtungen hervor holen. So kann man sich den Bildern vielleicht auch nähern…
      LG, Miriam

      Antwort

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