Die wichtigsten Dinge im Leben kann man sich nicht kaufen
Manchmal lohnt es sich wirklich, sich mal in den Programmen kleinerer oder unbekannterer Verlage umzuschauen. Auch hier gibt es nämlich wirklich einige tolle Bücher zu entdecken (von denen das eine oder andere ja auch mit dem Buchkönig ausgezeichnet wird). Ganz aktuell habe ich das Buch „PAPA HOPPE gibt nicht auf“ aus dem Buchecker-Verlag entdeckt. Auffällig sind hier zunächst die Bilder, die vielleicht ein wenig ungewohnt erscheinen. Sie sind sehr farbkräftig und besonders die etwas groben Gesichtszüge der Figuren stechen ins Auge. Auf diese Weise bleiben die Bilder aber im Gedächtnis hängen. Sobald man nach der Lektüre den Buchtitel hört, fallen einem die dazugehörigen Bilder ein. Sie strahlen jede Menge Leben aus und sind trotz des ernsten Themas des Buches durchaus humorvoll.
Ja, es geht in dem Buch um ein ernsthaftes Thema. Es geht um den Verlust des Arbeitsplatzes, der sich auf die ganze Familie auswirkt. Der Vater weiß nichts mit sich anzufangen und ist einfach nur sehr traurig und die Tochter Marie leidet darunter, dass ihre Mitschüler über sie lachen, da sie nicht die neusten Klamotten etc. hat. Nein, es ist nicht schön, wenn einen niemand braucht und man der geliebten Familie nichts mehr bieten kann. Aber an dieser Stelle bleibt das Buch nicht stehen, denn Papa Hoppe gibt schließlich nicht auf. Er fängt an seine Zeit sinnvoll zu nutzen und im Haushalt zu helfen und vor allem verbringt er seine Zeit nun mit seiner Familie. Es ist nicht einfach mit wenig Geld auszukommen, aber es gibt wichtigere Dinge im Leben. Es gibt eine andere Art von Reichtum und diesen kann jeder finden, der mit seiner Familie wunderbare Erlebnisse teilt. Marie und ihr Vater verbringen erstmals ein ganzes Wochenende miteinander und stellen dabei fest, wie wunderbar und wie wertvoll diese Zeit ist.
Das Buch gefällt mir aus mehreren Gründen sehr gut. Zum einen finde ich es gut, dass das Thema Arbeitslosigkeit in einem Bilderbuch verarbeitet wird und zum anderen gefällt es mir, dass ebenfalls gezeigt wird, was einem ein erfülltes, aufmerksames Familienleben alles geben kann. Der Blick wird auf unbezahlbare, wichtige Dinge im Leben gerichtet, wobei das Buch nie Gefahr läuft, die harte Realität außen vor zu lassen. Sehr gut gelungen ist auch die Art der Erzählung. Die Gefühle der Figuren werden klar, aber behutsam genannt. Sowohl Ängste und Traurigkeit als auch Hoffnung und Freude kommen zur Sprache.
Übrigens finde ich den Namen Papa Hoppe gut gewählt. Das Schriftbild erinnert mich an das englische Wort für Hoffnung: Hope.
Ich kann dieses Buch nur jedem (ab circa 5 Jahren) empfehlen, auch wenn Arbeitslosigkeit in der Familie kein Thema ist, denn letztendlich geht es um alle Krisensituationen im Leben und dem, was das Leben ausmacht. Ganz so wie Papa Hoppe es seiner Tochter mit auf den Weg gibt: „Es kommt immer darauf an, was man daraus macht…“
PAPA HOPPE gibt nicht auf von Rainer M. Osinger, Buchecker Verlag, ISBN: 978-3-936156-21-8, 12,80€
Liebe Miri, zum wahren Glück braucht man nicht viel Geld, aber sorgenfrei lebt es sich so viel leichter 🙂
Die Beschreibung klingt wirklich gut!
Liebe Grüße, Heike