Abenteuer im Bilderbuch – Darüber freuen sich viele Jungs
Es gibt ein paar Themen, bei denen viele kleine Jungs gerne zu Büchern greifen, und zu denen ich euch heute ein paar Bücher für Kindergartenkinder (3-6 Jahre) vorstellen möchte. Immer wenn es um Abenteuer von Rittern, Piraten, Indianern und Cowboys geht fiebern sie gerne mit. Ja, ich weiß, es gibt auch andere Jungs und auch das eine oder andere Mädchen stürzt sich natürlich gerne in solche Abenteuer, aber mein Sohn entspricht in diesem Fall jedenfalls den Klischees . Insbesondere Ritter und Piraten kommen bei ihm sehr gut an, wobei er tatsächlich meist sogar die Sachbücher, um die es heute aber nicht gehen soll, den Geschichten vorzieht.
Die Verlage haben natürlich auch das Potential dieser Themen erkannt. Häufig gibt es ganze Buchreihen zu verschiedenen Figuren, zu denen es darüber hinaus weitere Produkte gibt. Man denke z.B. an Käpt’n Sharky. Eine weitere Figur, ebenfalls aus dem Coppenrath Verlag, die ähnlich vermarktet wird, ist der Ritter Vincelot. Ich weiß nicht so recht, was ich von diesen Büchern halten soll, aber fest steht auf jeden Fall, dass sie bei den Kindern sehr gut ankommen, und ich gebe zu, dass auch wir einige Merchandise-Produkte dazu besitzen. Bücherwürmchen hat eine Käpt’n Sharky-Augenklappe, im Adventskalender befanden sich dieses Jahr Vincelot-Schablonen zum Malen und seit letztem Jahr hängt ein Handtuch von Vincelot bei uns im Badezimmer. Und irgendwie sind die Figuren ja auch ganz nett und wirken vor allem sehr freundlich. Vielleicht kommen sie deshalb so gut bei Kindern und Eltern an. Kinder dürfen etwas von wilden Abenteuern lesen und die Erwachsenen sind froh, dass alles eigentlich sehr menschlich und ohne große Kämpfe abgeht.
Von Vincelot haben wir aktuell das Buch „Vincelot und das geheime Burgverlies“. Allein das Cover spricht Kinder sofort an. Es glitztert und leuchtet und Vincelot, sein Schwert und ein Drache sind darauf zu sehen. Da schlagen doch kleine Jungenherzen direkt höher! Im Buch geht es dann ziemlich spannend zur Sache. Vincelot und Paula fallen durch eine Falltür in ein Burgverlies unter Burg Drachenfels, indem sie einigen Vermissten begegnen. Doch kaum sind sie in die Falle getappt, kommen auch bereits drei Riesen, die im Auftrag des bösen Zauberers Fürst Finster arbeiten, herbei. Leider haben sie nicht nur ihren Auftrag im Sinn, sondern auch großen Hunger… Den Freunden muss also die Flucht gelingen und nicht nur das, sie müssen auch den Zauberer Fürst Finster überlisten. Aber natürlich gehen diese Abenteuer am Ende immer gut aus, so dass die kleinen Zuhörer am Ende erleichtert ausatmen können. Die Geschichte, die viele Elemente aus Märchen und Sagen übernommen hat und somit auf bewährtes zurückgreift, bleibt jedoch noch eine Weile in den Köpfen der Kinder. Bücherwürmchen hat den einen oder anderen Ausdruck aus dem Buch übernommen…
Vincelot und das geheime Burgverlies von Ellen Alpsten und Andrea Hebrock, Coppenrath Verlag, ISBN: 978-3-649-61691-7, 12,95€
Eine weitere bekannte Figur in der Kinderwelt ist Yakari. Ich weiß, dass viele Kinder ihn aus dem Fernsehen kennen. Wir haben jedoch noch nichts von ihm gesehen, kennen aber natürlich trotzdem sein Aussehen. Der kleine Indianerjunge ziert immerhin viele Gegenstände und diese können durchaus auch im Besitz von einem sein, ohne dass man die dazugehörigen Geschichten kennt. Genauso kann man sich auch das (Papp-)Wimmelbuch von Yakari ohne jegliches Vorwissen anschauen. Es zeigt Bilder aus dem Indianderleben von Yakari und seinen Freunden. Dabei gibt es natürlich eine Menge zu entdecken, wobei alles sehr spielerisch ist und sich nicht gerade an der Realität orientiert. Auf der Rückseite des Buches gibt es ein paar Suchanregungen, ansonsten kann man aber auch selber auf Entdeckerjagd gehen. Yakari und seine Freunde sind stets munter unterwegs, während man einen Indianermann (Fettauge) müde schlafend sieht. Es gibt Indianer, die mit Pfeil und Bogen unterwegs sind, andere sitzen am Feuer, Frauen kümmern sich um Essen und Kleidung. Tipis, Kanus, ein Lagerfeuer, Bisons und viele andere Tiere und Dinge, die für Kinder zum Indianerleben dazugehören, lassen sich auf den Seiten finden. Besonders schnell entdecken Kinder ihre Lieblingsfiguren, denn Yakari, Kleiner Dachs und Regenbogen sind farblich hervorgehoben. Dieses Wimmelbuch eignet sich für alle, die Spaß am Entdecken, an Abenteuern und an Indianern haben und dabei gerne die Fantasie ein bisschen spielen lassen.
Yakari Wimmelbuch, Illustrationen von Madlen Frey, Wimmelbuchverlag, ISBN: 978-3942491358, 9,95€
Um Indianer geht es übrigens auch in dem Buch „Cowboy Sam – Endlich Cowboy!“ Nein, ich verwechsel hier nichts. Auch wenn im Titel etwas von einem Cowboy steht, kommt hier ebenfalls ein Indianer bzw. ein Indianermädchen vor. Ja, hier bekommt man direkt ein Buch, indem zwei Kinderhelden mitspielen: Cowboys und Indianer. Sam hat sein eigenes Lasso bekommen, so dass man ihn mit gutem Recht nun als echten Cowboy bezeichnen kann. Nun muss er nur noch zeigen, dass er damit auch richtig umgehen kann. Anfangs lacht seine heimliche Freundin, das Indianermädchen Flo, noch über seine Versuche, doch als es darum geht, einen kleinen Waschbären zu retten, kann Sam sich beweisen. Hier erhält man eine richtig flotte Geschichte und zwar sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Mir persönlich gehen die sprachlichen Vergleiche und Ausdrücke („Sam ist platt wie ein Biberschwanz“, „totaler Bison-Unsinn“ etc.) etwas auf die Nerven, aber bei Kindern kommt so etwas gut an. Sie sind sehr empfänglich für diese Art von Humor, so dass es wirklich ein Buch für Kinder ist, auch wenn Erwachsene eher das Gefühl haben, dass hier ein Buch mit guten Verkaufsargumenten produziert wurde. Die Bilder sind fröhlich und bunt und passen gut zu dem klassischen Thema Cowboys und Indianer. Insgesamt eine tolle Abenteuergeschichte für Jungs UND Mädchen, bei der es auch um Freundschaft geht.
Cowboy Sam – Endlich Cowboy! von Antje Szillat und Ute Simon, Coppenrath Verlag, ISBN:978-3-649-62090-7, 12,95€
Ein großer Spaß für Kinder ist auch das Pappbilderbuch „ABC der wilden Piraten“. Hier wird keine richtige Geschichte erzählt, sondern viel Quatsch mit der Sprache gemacht, wobei letztendlich doch kleine Geschichten heraus kommen. Buchstabe für Buchstabe gibt es witzige Piratenabenteuer zu lesen. Acht Abenteurer angeln nach Aalen. Bertram und seine Bande brauchen ganz viel Bekömmliches mit „B“. Entern Egon und seine Jungs wohl erfolgreich den Einmaster? Während der Halbmond am Himmel hängt, liegen die Piraten in ihren Hängematten, mal mit, mal ohne Heimweh und es gibt sogar einen Piraten, den langen Lulatsch, der laut lachend ein Buch liest. Hier werden nicht nur einfach irgendwelche Wörter mit demselben Buchstaben aneinandergereiht, nein, hier ergeben sich dabei wirklich lustige Sätze und kleinere Erzählungen. Dazu gibt es fröhliche und lustige bunte Bilder, die so richtig schnodderig und piratenhaft herüber kommen.
ABC der wilden Piraten von Günther Jakobs, Carlsen Verlag, ISBN: 978-3-551-17052-1, 12,99€
Morgen geht es dann mit zwei Büchern für etwas größere Kinder im Lesealter weiter. Wieder stehen „wilde Gesellen“, aber vor allem auch Humor, im Vordergrund…
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