Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist’s nicht mehr weit…
Nicht mehr ganz drei Monate bis Weihnachten – höchste Zeit also mit Weihnachtsbüchern zu beginnen! Naja, eigentlich noch etwas früh, aber da ich letztes Jahr am Ende Probleme hatte alle Weihnachtsbücher unterzubringen, fange ich dieses Mal etwas zeitiger an. Die Adventszeit beginnt ja auch schon in zwei Monaten und wenn man dann Tag für Tag eine Geschichte vorlesen möchte, kann man sich so langsam ruhig schon mal einen Überblick verschaffen, was momentan alles so auf dem Markt ist. Ein Buch mit 24 Adventsgeschichten ist zum Beispiel „Geschichten aus dem Weihnachtswald“. Allein von der Aufmachung passt es gut in diese besondere Zeit: Es hat einen festen Einband, ein Lesebändchen, ein recht großes Format sowie einen ordentlichen Umfang und wirkt allgemein hochwertig. Die Illustrationen sind zart und in zurückhaltenden Farben gehalten und laden somit ein, in eine gemütliche Atmosphäre einzutauchen. Mir persönlich gefallen nur die Gesichter der Figuren nicht so ganz, aber das ist Geschmackssache und insgesamt tragen die Bilder in dem Buch sicherlich dazu bei aus dieser Geschichtensammlung ein schönes Weihnachtsbuch zu machen.
Auf den ersten Blick erscheint es so, dass hier einfach 24 Geschichten zusammengefasst wurden, die eben etwas mit Weihnachten zu tun haben. Ganz so ist es allerdings nicht. Wie ein roter Faden ziehen sich Geschichten von Wichteln durch das Buch: Großvater Mooses und seine Enkel Will und Willa tauchen immer mal wieder in dem Buch auf. Sie geben dem ganzen einen Rahmen. In Winternächten sitzen die drei gerne mit Gästen am Feuer und erzählen sich Geschichten. Vielleicht sind es ja die Geschichten, die wir in diesem Buch finden? Es sind ganz verschiedene Geschichten, bei denen es nicht immer direkt um Weihnachten geht, was ich ganz angenehm finde: Winter, Schnee, Sankt Martin, Nikolaus – alles Themen, die in Geschichten behandelt werden. Hinzu kommen Märchen (z.B. Frau Holle) und die Geschichte von dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Die Mischung gefällt mir gut. Alle Geschichten sind ansprechend erzählt und beinhalten oft schöne Botschaften. In manchen Geschichten kommt der Weihnachtsmann vor (aus unserer Sicht leider nicht das Christkind), wobei seine Existenz nicht in Frage gestellt wird. Zumindest solange nicht bis man zur 20. Geschichte kommt! So lange das Kind noch keinerlei Zweifel an der Existenz von Christkind, Weihnachtsmann, Osterhase & Co geäußert und noch keinen Gedanken daran verschwendet hat, dass alles vielleicht ganz anders sein könnte, bitte diese Geschichte nicht vorlesen! Obwohl ich so etwas befürchtet hatte, habe ich die Geschichten nicht erst alleine gelesen. Der Weihnachtsmann kam in allen anderen Geschichten so selbstverständlich vor, so dass ich meinem Sohn nichtsahnend Geschichte für Geschichte vorgelesen habe. Und dann kam diese 20. Geschichte! Diese Geschichte, in der ein Junge den Gedanken äußert, dass es die Eltern sind, die all das tun, was man dem Christkind, dem Nikolaus, dem Osterhasen etc. andichtet. Ich ärgere mich so, dass ich Bücherwürmchen die Geschichte vorgelesen habe. Bisher war für ihn einfach klar, dass es diese Figuren gibt. Er hat das alles so hingenommen, ohne es zu hinterfragen und ist noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass vielleicht die Eltern dahinterstecken könnten. Und auch wenn die Geschichte mit der Versicherung endet, dass es das Christkind gibt, sind die Überlegungen nun natürlich da… An solchen Geschichten sollte eigentlich ein Warnschild stehen.
So, ihr seid also nun gewarnt und könnt gegebenenfalls einen großen Bogen um diese Geschichte machen, aber deswegen braucht ihr nicht gleich das ganze Buch links liegen lassen. Der Rest ist nämlich wirklich sehr schön und letztendlich ist auch die 20. Geschichte schön, wenn bei einem Kind bereits Zweifel da sind. Einem solchem Kind kann diese Geschichte sogar den Zauber um das Christkind zurückbringen. Vorsicht ist somit nur bei jüngeren Kindern geboten.
„Geschichten aus dem Weihnachtswald“ können die Adventszeit mit schönen Geschichten noch ein wenig gemütlicher machen. Und da es sich ja nicht um eine zusammenhängende Geschichte handelt, macht es auch nichts, wenn man einen Tag mal nicht zum Lesen kommt und die eine oder andere winterliche Geschichte dann im Januar nachholt. Oder sich schon im September ein wenig in Weihnachtsstimmung versetzt – Bücherwürmchen hat sich an zwei Tagen das ganze Buch vorlesen lassen!
Geschichten aus dem Weihnachtswald von Brigitte Weninger, illustriert von Eva Tharlet, NordSüd-Verlag 2015, ISBN: 978-3-314-10233-2, 16,99€
Ein super schönes Weihnachtsbuch! Habe es selbst letzte Woche das erste Mal in Händen gehalten und durchgeblättert. Da freut man sich schon auf die ersten Abende vor dem Kamin mit Buch und heißer Schokolade 🙂
Hier stehen die Zeichen auch zunehmend auf Weihnachten und ab November passen wir vermutlich auch die Bücher ein wenig an 🙂
Das geht alles immer schneller als gedacht…
Hallo,
ich finde diesen Blog sehr interessant und deshalb habe ich ihn für den “Liebster Award” nominiert. Auf meinem Blog findest du den entsprechenden Beitrag.
Liebste Grüße,
Tamara
http://www.erziehungskiste.net
Danke, das ist total lieb von dir. Leider schaffe ich es momentan nicht an dem Award teilzunehmen. Bitte nicht böse sein. 🙂