Humorvolle Geschichte rund um ein geklautes Hühnerei
Nachdem ich am Montag bereits davon berichtet hatte, dass ich das Buch „Viel Geschrei um ein geklautes Ei!“ im Kindergarten vorgelesen habe, möchte ich euch heute dieses Buch noch ein wenig genauer vorstellen. Dass es ein gelungenes Buch ist, könnt ihr euch sicherlich bereits denken, denn ansonsten hätte ich es wohl kaum mit in den Kindergarten genommen.
In dem Buch geht es um Henriettes wunderbares, weißes, formvollendetes Ei. Henriette ist schon ein älteres Huhn und somit unwahrscheinlich stolz auf ihr gelegtes Ei. Das Problem ist nur, das Ei ist verschwunden. Irgendjemand muss es geklaut haben, doch wer ist der Eierdieb? Sofort fällt den Hühnern natürlich der Fuchs ein, der sich auf einmal den Anschuldigungen einer aufgeregt flatternden Hühnerschar gegenüber sieht. Als er droht, sich ein Huhn zu schnappen, glauben die Hühner ihm lieber, dass er nicht der Eierdieb ist und verdächtigen sofort das nächste Tier, die Elster. Immerhin ist doch weit bekannt, dass sie sich alles schnappt, was glitzert. Da liegt es doch Nahe, dass sie sich auch mal an fremden Eiern vergreift. Nach und nach beschuldigen die Hühner, immer wild durcheinander gackernd, verschiedene Tiere und finden am Ende durch den Tipp des Schafes endlich heraus, wer das Ei geklaut hat. Ganz erstaunt gucken sie den wahren Eierdieb an und können ihm letztendlich gar nicht richtig böse sein…
Pro Seite gibt es zwar einiges an Text zu lesen, aber das ist kein großes Problem. In erster Linie gackern nur die Hühner wilde Anschuldigungen durcheinander (der Titel passt hervorragend!), bis das betreffende Tier sich mit ein paar Sätzen als unschuldig erweist. Die Anschuldigungen und Beschimpfungen der Hühner machen Kindern natürlich jede Menge Spaß. Außerdem sind sie natürlich auch gespannt darauf, wer das Ei von Henriette geklaut hat. Auf diese Weise fesselt das Buch Kinder gut an sich und bezieht sie indirekt mit ein. Aber auch, wenn sie die Auflösung bereits kennen, hören sie sich die Geschichte immer wieder gerne an, denn sie macht einfach Freude. Neben den aufgeregten Hühnern erfreuen Kinder sich aber auch am Ende des Buches, welches ich hier jedoch nicht verraten möchte.
Die Bilder fand ich persönlich zunächst ein wenig befremdlich. Gut gefällt mir, dass sie nicht süß und niedlich sind, aber andererseits waren sie mir irgendwie dann doch zu „grob“ gezeichnet und die Farben sprachen mich nicht so an. Kinder hatten jedenfalls nie Probleme mit den Bildern und so nach und nach freunde ich mich auch immer mehr mit ihnen an und entdecke ihre Pfiffigkeit. Toll gelungen sind auf jeden Fall die Ausdrücke der Tiere. Super, wie der Hase ein wenig unbeteiligt und gelangweilt an den Hühnern vorbei sieht, wie der Fuchs gierig um die Hühner herumschleicht oder wie das Schwein sich verdutzt über die Frechheit wundert, dass ihm vorgeworfen wird, mit Eiern zu jonglieren.
Die humorvolle Geschichte mit den dazu passenden Bildern ist allein schon auf Grund des Unterhaltungswertes empfehlenswert. Hinzu kommt nun natürlich noch, dass man das Buch als Gesprächsanlass zum Thema Vorurteile, falsche Verdächtigungen etc. nutzen kann. Wir haben das Buch bisher allerdings einfach so genossen und das ist auch schön!
Viel Geschrei um ein geklautes Ei! von Sabine Lipan und Noëlle Smit, Tulipan Verlag, ISBN: 9783864291111, 14,95€
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