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Bücher sind gute Freunde, die man nicht verkauft

Als Kind (und nicht nur da) war man immer knapp bei Kasse und da stellte doch so ein Flohmarkt eine nette Gelegenheit dar, ein wenig Geld zu verdienen. Man musste nur ein paar alte Sachen, die man nicht mehr brauchte, zusammen suchen, und schon konnte es losgehen. Es gab ja immer etwas, was man noch in seinem Zimmer herum liegen hatte, aber eigentlich gar nicht mehr brauchte. Was sollte man zum Beispiel als zwölfjährige noch mit Bilderbüchern? Die konnte man ja nun wirklich nicht mehr gebrauchen. Also ab damit zum Flohmarkt! Wie naiv man doch war um ein paar schnelle Mark zu verdienen. Wie konnte ich nur Bücher verkaufen? Richtig schöne Bilderbücher für einen Spottpreis. Heute kann ich darüber natürlich nur den Kopfschütteln, aber damals zählten die verlockenden Angebote im Spielwarengeschäft leider mehr. Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern, dass ich einen Verkauf immer wieder bereut habe. Auf dem Flohmarkt fragte die Käuferin noch, ob ich das Buch denn wirklich abgeben wolle, denn im Buch war noch vermerkt, dass ich dieses Buch von meiner Großmutter geschenkt bekommen hatte. Innerlich hatte ich noch kurz gezögert, aber dann sah ich nur die 5 Mark, die mir dieses Buch bringen würde. Doch ich glaube, dass ich den Verkauf noch am selben Abend bereute und jahrelang – bis heute – habe ich immer wieder an dieses Buch gedacht. Warum ich mich an dieses Buch so erinnere, weiß ich gar nicht, vielleicht war es der Moment, als ich es verkauft habe, der mich irgendwie berührt hat, aber ich hatte jedenfalls als Erwachsene immer wieder einzelne Bilder aus dem Buch im Kopf begleitet mit einem Gefühl des Verlusts. Leider fiel mir jedoch der Titel des Buches nicht mehr ein.

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Ich weiß gar nicht, wie ich letztendlich letztes Jahr wieder auf dieses Buch gestoßen bin, aber ich habe es wieder gefunden! Nicht mein persönliches Exemplar natürlich, aber die Geschichte von dem Elefanten mit dem langen Rüssel: „Eduard, der Elefant“. Sofort habe ich es mir bestellt! Eine andere Wahl hatte ich gar nicht. Endlich hatte ich dieses Buch wieder! Es ist zwar jetzt nur in einem kleinen Format, während ich früher das Buch im normalen Bilderbuchformat hatte, das ist etwas schade, aber letztendlich egal. Wichtig ist nur, dass ich es nie wieder hergeben werde. Das Buch gibt es auch gar nicht mehr neu zu kaufen. Schade, denn die Geschichte ist eigentlich sehr schön (auch wenn ich es vielleicht nicht ganz objektiv beurteilen kann):

Eduard ist anders als die anderen Elefantenkinder. Er ist weiß und hat einen sehr langen Rüssel, über den er beim Spielen stolpert. Die anderen Elefantenkinder lachen ihn aus und wollen nicht mit ihm spielen. Eines Tages ist der lange Rüssel Eduard dann doch von großem Nutzen: Er rettet einen Jungen vor dem Ertrinken.

Die Bilder sind eigentlich sehr einfach gehalten, aber gerade deshalb bleiben sie einem auch gut in Erinnerung und man sieht auf ihnen genau das, worum es geht. Ich liebe einfach dieses Bild, auf dem Eduard mit der Medaille am Rüssel, die er zum Dank vom Vater des Jungen erhalten hat, unter dem Sternenhimmel entlang spaziert. Hier spürt man einfach, dass der stolze Eduard nun mit sich und der Welt im reinen ist.

Doch, ich finde auch jetzt, wo ich mir dieses Buch noch einmal angeschaut habe, dass es ein wunderschönes Buch mit einer tollen Geschichte ist, die man auch heute Kindern noch gut vorlesen kann. Gut, dass ich es noch einmal aufgetrieben habe!

 

Eduard, der Elefant von Penelope Hann und Dominique Leclair, NordSüdVerlag, ISBN: 978-3851951073, gebraucht ab 1,50 €

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