Rezension: Mein kleines Klangbuch
(Rezensionsexemplare) Schon immer steht der Annette Betz Verlag für mich für tolle Musikbilderbücher. Nun habe ich mir mal zwei Pappbilderbücher aus der „Mein kleines Klangbuch“-Reihe angeschaut: „Ich entdecke J. S. Bach“ und „Ich entdecke Peter und der Wolf“.
Diese Pappbilderbücher sind schon für Kinder ab 18 Monaten geeignet, das heißt, dass es darum geht, weltbekannte Musik erst einmal spielerisch kennen zu lernen.
Ich entdecke J. S. Bach
In dem Buch zu Johann Sebastian Bach erfährt man somit auch nichts über den Komponisten, sondern man kann einfach Ausschnitten aus verschiedenen Stücken von ihm lauschen. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Der Dirigent oder auch mal Zuhörer oder Tänzer, der auf den Seiten zu sehen ist, trägt eine Perücke. Meine vierjährige Tochter, die Bach in einem Musikkurs gerade kennen gelernt hat, hat diese sofort wiedererkannt und mit Bach in Verbindung gebracht. Es wird also auch erstes Wissen zu dem Komponisten bzw. zu der Mode in seiner Zeit gezeigt.
Ansonsten werden auf den Doppelseiten stets Musiker:innen (in Form von vermenschlichten Tieren) gezeigt. Und natürlich spielen sie die Instrumente, die man in den jeweiligen Ausschnitten hören kann. Hier wäre es vielleicht noch hilfreich, wenn die Bezeichnungen an irgendeiner Stelle stehen würden, damit nicht so musikbewanderte Erwachsene diese auch für die Kinder sicher benennen können. Insgesamt geht es aber auch mehr um eine erste Begegnung mit der Musik und vielleicht einem ersten Entdecken von verschiedenen Musikinstrumenten.
Ich entdecke Peter und der Wolf
Bei dem Bilderbuch zu „Peter und der Wolf“ steht übrigens immer mit dabei, welches Instrument vorrangig zu hören ist. Allerdings sind die Instrumente selbst nur am Ende des Buches einmal als Übersicht zu sehen. Hier hätte ich es ganz schön gefunden, wenn man diese auch irgendwo am Rand der jeweiligen Seite gesehen hätte.
Auf den Bildern sieht man die Geschichte, die das Musikmärchen erzählt, wobei alle Figuren (auch Peter, der Großvater und die Jäger) durch Tiere verkörpert werden. Die Geschichte ist stark verkürzt und es werden nur die Grundzüge erzählt. Manches muss man sich durch die Bilder selbst erschließen, z.B. dass Peter den Wolf mit einem Seil fängt. Die Melodien der einzelnen Figuren kann man sich hier aber auf jeden Fall gut anhören. Und für die Zielgruppe finde ich die Verkürzung der Geschichte auch soweit in Ordnung.
Gute Klangqualität und liebevolle Illustrationen
Die Tonqualität ist bei beiden Büchern wirklich gut und die Ausschnitte sind für solche Musikbücher auch durchaus recht lang. Bei „Peter und der Wolf“ kommt mir nur der Vogel ein wenig kurz. So wie der Ausschnitt gewählt ist, hört man viel von der Ente und nur ein wenig vom Vogel, so dass der Streit kaum deutlich wird.
Die Bilder, die jeweils von Delphine Renon stammen, sind mit feinem, freundlichen Strich liebevoll gestaltet.
Mit diesen beiden Pappbilderbüchern steht einem freudigen Einstieg in die Welt der klassischen Musik nichts mehr im Weg. Gerade als erste Begegnung finde ich die Bücher wirklich gelungen.

Ich entdecke J. S. Bach, illustriert von Delpine Renon, aus dem Französischen von Kim Laura Franzke, Annette Betz Verlag, ISBN: 978-3-219-11987-9

Ich entdecke Peter und der Wolf, illustriert von Delphine Renon, übersetzt von Kim Laura Franzke, Orchester: Berliner Philharmoniker, Annette Betz Verlag, ISBN: 978-3-219-12002-8