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Geschichten mit Herrn Wolke

Ist es nicht toll, wenn man Figuren aus Büchern tatsächlich begegnen kann? Also, mein Sohn findet so etwas unglaublich faszinierend und spannend. Aus diesem Grund waren die Bücher von Herrn Wolke für ihn auch direkt interessant, denn er ist Herrn Wolke, einem Mann mit auffälliger Frisur, bereits auf der Buchmesse begegnet und später hat er genau den gleichen Mann dann in den Büchern wiederentdeckt. Das ist für Kinder immer wieder toll!

Auch die Ideen, die hinter den Büchern mit Herrn Wolke stehen, gefallen mir sehr gut. Etwas genauer habe ich mir die Bücher „Keine Angst, Tim!“ und „Herr Wolke – Ein Fall fürs Alphabet“ angeschaut. Bei dem zweiten Buch finde ich es besonders interessant, dass dieses Buch in Zusammenarbeit mit Kindern entstanden ist, während ich es bei dem Buch „Keine Angst, Tim!“ spannend finde, wie mit der Angst vor dem Einschlafen umgegangen wird.

Ein Buch von und für Kinder

Buchprojekte mit Kindern finde ich immer klasse. Und so war ich an dem Buch „Herr Wolke – Ein Fall fürs Alphabet“ auch sehr interessiert und gespannt auf die Umsetzung.

Herr Wolke möchte in seinem Baumhaus in Himmelsburg eine Geschichte vorlesen, doch das geht nicht, denn alle Buchstaben sind verschwunden. Zum Glück ist noch ein „N“ übrig geblieben, dass sofort das Buchstabenparlament (für kleine Kinder kommen an ein paar Stellen etwas schwierige Worte vor) informiert und gemeinsam mit dem Detektivbür B & M werden Spuren gesucht um den Dieben auf die Schliche zu kommen. Alles deutet daraufhin, dass die Buchstaben in Zappendusterhausen gelandet sind, wo der König Xnix regiert und alle Buchstaben verboten hat. Aber die Kinder wünschen sich auch dort Geschichten. Was können Herr Wolke und die Kinder also tun?

Die Bedeutung von Buchstaben und Geschichten

Beim ersten Lesen war mir die Geschichte ein wenig zu konfus und zu sehr mit schwierigen Wörtern gespickt, aber die Idee einer Geschichte rund um die Bedeutung der Buchstaben gefiel mir von Anfang an. Schön ist auch, dass die Kinder, die sich schon etwas besser mit Sprache auskennen auf einigen Seiten mit rätseln und Vokale einsetzen können. Hier stellen gerade Schulkinder auch wieder einmal fest, wie wichtig die Vokale für jedes Wort sind. Das Buch ließe sich also auch gut im Unterricht einsetzen, wenn man noch einmal betonen möchte, dass es in jeder Silbe einen Vokal gibt und Wörter ansonsten nicht klingen können.

Das Buch regt natürlich zu Gesprächen über Geschichten, Buchstaben etc. an. Man kann Wortspiele dazu machen, über die Bedeutung von Geschichten und Büchern sprechen und vieles mehr.

Dem Bücherwürmchen gefällt dieses Buch besonders gut, weil es etwas mit Detektiven zu tun hat. Ich persönlich halte „Keine Angst, Tim!“ für das gelungenere Buch.

Herr Wolke – Ein Fall fürs Alphabet von Rolf Barth und Dirk Trageser und Kindern aus Brandenburg an der Havel, Traumsalon edition, ISBN: 978-3-944831-15-2, 9,95€

Keine Angst, Tim!

Viele Kinder haben abends im Bett Angst, denn sie fürchten sich vor den Monstern im Kinderzimmer oder in ihren Träumen. Herr Wolke hat dafür viel Verständnis und er nimmt sich den Ängsten der Kinder an. Und so reist er auch mit seiner wolkigen Flitzerwolke zu Tim. Er redet ihm seine Ängste nicht einfach aus, sondern reist mit ihm in seinen eigenen Kopf um ihm zu zeigen, wie diese entstehen. Ja, die Monster existieren tatsächlich, aber sie sind ganz aus Luft und es gibt sie nur in seinen Gedanken. Und das tolle ist, dass man seine eigenen Gedanken beeinflussen kann.

Wie entstehen Ängste?

Ein wenig irritierend fand ich es zwar, dass der geschrumpfte Tim in Tims Kopf fliegen kann, er also somit auf einmal zwei Mal vorhanden war, aber mir gefällt die Idee richtig gut, dass Herr Wolke und Tim zur Amygdala (dem Mandelkern) fliegen, in dem die Ängste entstehen. Hier werden wissenschaftliche Dinge sehr kindgerecht in das Buch miteingeflochten. Ängste werden nicht weggeredet, sondern akzeptiert und es wird nachgeforscht, wie diese entstehen und überleben können. Außerdem bekommt das Kind eine Hilfe, wie es mit ihnen umgehen und wie es diese beeinflussen kann. Das ist eine sehr gute Idee! Darüber hinaus ist es schön für Kinder zu sehen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich vor Monstern fürchten. Witzig ist die Seite mit der „Weltkarte der Monster“, auf der verschiedene Monster, vor denen sich Kinder auf der ganzen Welt fürchten, gezeigt werden.

Die Sätze in dem Buch sind recht einfach und gut zu lesen, allerdings verstecken sich teilweise recht schwierige Begriffe (wie z.B. „defekt“) in ihnen. Insgesamt wird alles in kurzen Sätzen erzählt. Die Seiten sind nicht mit Text überladen.

Farbenfrohe Illustrationen

Die Bilder in den Büchern sind sehr bunt. Die Seiten sind komplett mit Illustrationen überzogen. Mir ist es beinahe ein wenig zu viel und es ist mir auch zu flächig bzw. wirkt es auf mich ein wenig so wie Zeichentrickfilme, was bei Kindern aber ja durchaus ankommt. Auch die Gesichtszüge (abgesehen von Herrn Wolke) sind mir persönlich nicht so sympathisch, insbesondere wirkt Tim auf mich nicht besonders kindlich. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Herr Wolke – Keine Angst, Tim! von Rolf Barth und Dirk Trageser, Traumsalon edition, ISBN: 978-3-944831-17-6, 12,95€

 

2 Gedanken zu „Geschichten mit Herrn Wolke

  • Miri, diese Buchideen finde ich persönlich sehr gut und aus meiner Erfahrung mit Vorschulkindern finde ich es sogar gut, dass auch schwierige Worte vorkommen. So erhöht sich das Vokabular der Kinder enorm. Die Kinder werden angehalten, sich mit Schwierigkeiten auseinanderzusetzen, mit den Eltern zu sprechen oder selbst danach zu forschen.

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    • Ja, das stimmt natürlich! Es fällt nur auf, da es in vielen Büchern nicht üblich ist. Die Buchideen sind auf jeden Fall klasse.

      Antwort

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