Vergnügliches Bilderbuch: So müde und hellwach
Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich gesehen habe, dass es von Susanne Straßer ein neues Bilderbuch gibt. Ich war ja bereits von „So weit oben“ und „So leicht, so schwer“ absolut begeistert und nun war ich ganz gespannt auf „So müde und hellwach“.
Und was soll ich sagen? Es trägt eindeutig die Handschrift von Susanne Straßer: Es gibt eine wiederkehrende Struktur mit gleichen Sätzen, lautmalerische Elemente, tolle Gesichtsausdrücke der Tiere und eine Überraschung zum Ende des Buches hin.
Immer wieder heißt es “Tür auf – Tür zu”
Auch dieses Buch macht einfach viel Spaß. Im Bett liegen der Igel, der Fuchs, der Esel, der Pelikan, das Krokodil und der Seebär. Alle außer einem sind müde. Der Seebär ist hellwach. Er muss noch mal aufs Klo und robbt „pitsch, patsch“ zur Tür. Als nächstes „schluurf, schluurf“ kriecht das Krokodil aus der Tür. Es hat vergessen die Zähne zu putzen. Und so steigt ein Tier nach dem anderen noch einmal aus dem Bett. Und sie alle treffen sich im Zimmer des Kindes wieder, denn sie brauchen ganz dringend noch einen Gute-Nacht-Kuss. Kaum haben sie diesen bekommen, sind sie alle direkt so müde, dass sie im Bett des Kindes einschlafen, welches nun hellwach ist. Doch dann laufen alle Tiere wieder in ihr eigenes Bett. Warum? Ja, da sind wir uns noch nicht ganz einig und überlegen, ob es sich um einen pfiffigen Trick des Kindes handelt, aber das müsst ihr selber herausfinden.
Ich möchte wirklich nicht in Lobeshymnen ausbrechen, aber hier stimmt wirklich wieder alles. Es macht schon so viel Spaß die Bilder anzugucken. Allein wie die Tiere im Bett liegen und eines mit groß aufgerissenen Augen daneben liegt, ist schon herrlich, aber auch über die Kussmünder der Tiere kann ich mich richtig amüsieren.
Mein kleiner Sohn liebt das Buch
Aber auch die Geschichte an sich kann voll und ganz überzeugen. Die Gründe, warum ein Tier noch nicht schlafen kann, kommen einem nur allzu bekannt vor. Für Kinder ist auch die wiederkehrende Struktur prima. Mein kleines Büchermäuschen (1 ½) spricht bisher kaum verständliche Wörter, aber trotzdem nimmt es das sich wiederholende „Tür auf – Tür zu“ auf und deutet immer auf die Türen und sagt „zu“. Überhaupt hatte es von Anfang an einen Riesenspaß an diesem Buch. Besonders gut gefällt ihm der Esel. Über den muss es immer lachen. Außerdem bekommen alle Tiere von ihm einen Gute-Nacht-Kuss. Und ganz besonders spannend finde ich es, dass es sofort an den Bildern erkannt hat, dass dieses Buch etwas mit „So weit oben“, welches es ebenfalls liebt, zu tun hat. In dem Buch „So weit oben“ liegen auf einer Seite alle Tiere enttäuscht auf dem Boden: „ooooooooh!“ Wenn die Tiere nun in „So müde und hellwach“ alle auf dem Bett des Kindes liegen, so wird dies ebenfalls mit einem „oooooooh“ von Büchermäuschen kommentiert.
Das Einzige, was mich persönlich an diesem Buch ein kleines bisschen stört, ist das Wörtchen „so“. Es passt für mein Sprachgefühl nicht, wenn es heißt, das der Igel, der Fuchs, der Esel etc. „so müde“ sind, aber das ist beim Vorlesen ja kein Problem. Ich lasse das Wörtchen einfach weg.
Insgesamt kann ich für dieses Buch eine ganz klare Empfehlung aussprechen. Es macht uns allen einfach unglaublich viel Spaß.
So müde und hellwach von Susanne Straßer, Peter Hammer Verlag, ISBN: 978-3-7795-0564-8, 14,90€
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