Wie cool ist das denn: Eine Ninja-Oma!
„Meine Oma ist ein Ninja“ – das ist mal ein Titel, der bei den Jungs ankommt, oder? Eigentlich wissen die meisten gar nicht so richtig, was das Wort „Ninja“ bedeutet, aber es ist ein Wort, welches im Kindergarten verwendet wird und welches cool ist. Klar also, dass man selbst gerne ein Ninja wäre. Und wenn man eine Oma hat, die ein Ninja ist, dann ist das natürlich etwas ganz besonderes. Auch Oskar ist wahnsinnig stolz auf seine Ninja-Oma. Die macht echt was her und nun wollen sogar die älteren Jungs mit ihm befreundet sein. Die Ninja-Oma springt durch die Klasse, bringt den Kindern Karate bei, tarnt sich im Wald mit Blättern vor den Feinden… Mit so einer Oma hat man jede Menge Spaß! Aber da ist auch die andere Seite: Nun gibt es rohen Fisch zum Essen, Oma zerkickt mit ihrer Kraft den Fußball und lenkt immer die Aufmerksamkeit auf sich. Irgendwann wird es Oskar zu viel und er verbietet seiner Oma die Ninja-Tricks. Oma verschwindet und Oskar hat seine Ruhe, aber er vermisst Oma. Zum Glück kommt sie aber gerade richtig zum wichtigen Fußballspiel und feuert Oskar an, der auf einmal wie ein Ninja aufdreht und das entscheidende Tor schießt. Na gut, Oma darf doch ein Ninja sein, aber Oma ist sowieso kein Ninja mehr. Ist sie nun etwa eine ganz normale Oma? Nein, natürlich nicht. Sie ist bereits in die nächste Rolle geschlüpft…
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich von dem Buch halten soll. Mich persönlich hat es nicht direkt angesprochen, wobei mir einzelne Punkte durchaus gefallen. Toll wurde dargestellt, wie sehr die Kinder zunächst von einem Ninja fasziniert sind, bevor sie dann feststellen, dass auch ein Ninja nicht nur Vorteile hat. Eine Oma, die so verspielt ist, ist natürlich immer klasse – solange man deswegen keinen Ärger bekommt. Aber Oma muss man eben so nehmen wie sie ist.
Die Bilder im Buch sind klasse. Allein die Oma mit Perlenkette und Handtäschchen, die auf einmal durch die Luft wirbelt ist klasse. Aber auch die Geschichtsausdrücke, der Figuren, die Staunen, Stolz, Ärger, Freude und vieles mehr widerspiegeln machen Spaß. Viel mehr als die Figuren ist auf den Bildern auch nicht zu sehen. Hier geht es um die Erlebnisse mit der Oma und um Beziehungen sowohl zwischen Oma und Kind als auch zwischen dem Kind und anderen Kindern.
Eigentlich ist „Meine Oma ist ein Ninja“ ein herrlich verrücktes Bilderbuch, aber das kommt bei mir erst so nach und nach an – vielleicht weil mich dieses „Ninja spielen“ meines Sohnes eher nervt… Kinder, vor allem Jungen, springen auf dieses Buch natürlich sofort an! Die Geschichte selbst ist da fast zweitrangig. Hauptsache es geht um einen Ninja. Und dass Oskar so eine Oma hat, ist schon ziemlich cool!
Meine Oma ist ein Ninja von Todd Tarpley und Danny Chatzikonstantinou, übersetzt von Anna Schaub, NordSüd Verlag, ISBN: 978-3-314-10331-5, 14,99€