Vorschulzeitschrift Bussi Bär
Heute geht es nun endlich mit der ersten Zeitschrift los und zwar einer, die wohl den meisten, zumindest vom Namen her, bekannt ist: Bussi Bär. Bussi Bär erscheint monatlich, beinhaltet pro Ausgabe ein kleines Spielzeug und richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Das Heft wird für Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren beworben. Meines Erachtens eignet es sich aber eher für Kinder von vier bis sechs Jahren. Die Geschichten wenden sich zwar eher an jüngere Kinder, die vielen Seiten mit Vorschulaufgaben sind für diese aber in der Regel noch viel zu schwierig. Durch die Hefte führen natürlich Bussi Bär, der Hund Bello und weitere Freunde der beiden. Es gibt Geschichten, Sachinformationen zu Tieren o.ä., Bastelideen und vor allem viele „Vorschulübungen“. Die Bilder wirken sehr kindlich, so dass es wirklich ein Heft für Kinder unter sechs Jahren ist. Jüngere Kinder schließen die Figuren aber schnell ins Herz. Bücherwürmchen blättert sehr gerne in den Heften. Am besten findet er die Ausmalbilder, aber die Bastelideen möchte er ebenfalls sofort ausprobieren. Auch die Geschichten lässt er sich gerne vorlesen. Bis er sich an die Übungen herangewagt hat, dauerte es eine Weile, aber als er dann einmal daran saß, hat er auch fast alle Seiten eines Heftes am Stück durchgearbeitet. Er kam mit allen Aufgaben gut zurecht, fand sie aber unterschiedlich spannend. Alles was mit malen u.ä. zu tun hat, z.B. Linien nachspuren, hat er sehr gerne gemacht. Mündlich löste er auch die Rechenaufgaben mit Freude, aber die Zahlen und Buchstaben zu schreiben, reizte ihn dann weniger.
Meines Erachtens sind die Vorschulseiten in Ordnung. Es gibt etwas zu Zahlen, zu Buchstaben, zu Formen, Labyrinthe, Zeichenaufgaben, Linien zum Nachspuren, ein Wimmelbild mit Fragen, Puzzle, zwei Bilder, bei denen Unterschiede gefunden werden müssen, etc. Vielleicht ist es nicht ganz so geschickt, dass in einem Vorschulheft ausgerechnet Buchstaben wie „C“ behandelt werden und wenn ich eine Übung dazu mache, ob ein Laut am Anfang oder am Ende eines Wortes vorkommt, dann sollte der Laut auch tatsächlich am Anfang oder am Ende des Wortes vorkommen und nicht „eher hinten“, aber darüber kann man vielleicht auch hinweg sehen. Positiv ist übrigens die Art des Papieres. Es ist nicht sonderlich glatt, so dass man die Seiten ohne Probleme mit Bleistift und Buntstiften bearbeiten kann.
Gar nicht gut gefallen mir leider die Geschichten in dem Heft. Sie drehen sich um ein bestimmtes Thema, haben für mich aber keinen guten Aufbau und enden teilweise auch etwas unvermittelt. Es wird einfach nichts spannendes erzählt. Alles bleibt sehr belanglos. Die gereimten Strubbelpeter, Schnatterliese-Geschichten (die Reime sind insgesamt in Ordnung) sind mir darüber hinaus zu moralisch.
Die Infoseiten sind ganz nett und übersichtlich zusammengestellt. Sie erhalten kindgerechte Informationen. Allerdings wird in einem Heft auf einer Seite zunächst berichtet, dass Delfine bis zu fünf Meter hoch springen können, während es dann auf der Wissensseite „Wusstest du, dass…“ auf einmal heißt, dass Delfine bis zu acht Meter hoch springen.
Die Bastelideen sind an sich wirklich schön. Etwas schade finde ich es nur, dass mehrfach Sachen vorgeschlagen werden, die man nicht so ohne weiteres basteln kann, denn ich gehe mal davon aus, dass z.B. nicht jeder Tafelfarbe bei sich zu Hause herum stehen hat.
Friedenspfeife
Was mich an den Heften aber auf jeden Fall stört, sind die Werbeanzeigen (wobei die Menge in den einzelnen Heften variiert). Sie ziehen sich über eine ganze Seite und sind für Kinder nicht von den Artikeln in dem Heft zu unterscheiden. Die Figuren in den Anzeigen, die zum Beispiel für Fernsehsendungen werben, werden von den Kindern genauso interessiert angeschaut wie Bussi Bär und seine Freunde. Mein Sohn jedenfalls sprang auf jede einzelne Werbeanzeige an. Besonders toll fand er die vielen Seiten Playmobil-Werbung, die sich in einem Bussi Bär-Heft in der Mitte befanden. Diese Seiten hatte er sich fast intensiver angeschaut als das Heft selbst.
Auf das Spielzeug, das den Heften beiliegt, werde ich hier nicht groß eingehen. Es ist einfaches Plastikspielzeug, welches für Kinder natürlich sehr verlockend aussieht. Ich habe es von den Heften entfernt, bevor ich sie meinem Sohn gegeben habe, damit er diese unabhängig von dem Spielzeug kennen lernt. Es liegt jetzt erst einmal gut versteckt in einer Kiste und kommt als kleine Gewinne bei einem Kindergeburtstag wieder zum Vorschein…
Ich persönlich würde Bussi Bär nicht abonnieren. Dafür bietet es mir eindeutig zu wenig bzw. gefallen mir einzelne Teile auch nicht so gut. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man ein einzelnes Heft mal zur Beschäftigung im Urlaub o.ä. holt.
Bussi Bär, erscheint monatlich, 3,20€ pro Heft