Kinder beim Vorlesen mit einbeziehen
Bei meinem Vortrag über Bilderbücher habe ich festgestellt, dass es in der Elternschaft ein großes Interesse an Vorlesebüchern gibt. Insbesondere begeisterte das Konzept der Vorlesegeschichten des Ellermann Verlags. Hier werden nicht nur Geschichten zum Vorlesen zu einem bestimmten Thema präsentiert, sondern die Geschichten werden durch Ideen zum Mitmachen ergänzt. Dabei bleibt es nicht nur bei Spiel-, Bastel- oder Rezeptideen, die sich an die Geschichten anschließen. Bereits zur Vorlesesituation selbst gibt es Tipps wie man die Kinder mit einbeziehen kann. Die Kinder werden dazu aufgefordert, etwas in den Bildern zu entdecken, es gibt Fragen, durch die man mit den Kindern ins Gespräch kommen kann und kleine Spielchen, die zur der Geschichte passen.
Klar, zunächst habe ich gedacht, dass man so einen Schnick-Schnack nicht braucht und einem ja wohl selbst noch ein paar Fragen einfallen, mit denen man die Kinder einbeziehen kann, aber oft liest man dann doch einfach so vor ohne die Gelegenheit zu nutzen ein wenig mehr über die Gedanken der Kinder zu erfahren. Die kleinen Anregungen sind also doch hilfreich und lassen sich sowohl beim Vorlesen in der Familie als auch beim Vorlesen in einer kleinen Gruppe umsetzen.
Uns liegt das Buch „Fantastische Vorlesegeschichten – Hexen, Drachen, Zauberer“ vor. Daneben gibt es noch die zauberhaften und die wilden Vorlesegeschichten.
Gleich die erste Geschichte kam bei Bücherwürmchen sehr gut an. Allerdings hat er das Wort „näseln“ nicht ganz verstanden. Um den Kindern klar zu machen, wie sich die näselnde Hexe anhört, sollen die Kinder sich die Nase zu halten und so etwas sagen. Bücherwürmchen denkt nun, dass sich die Hexe Robexa beim Sprechen immer die Nase zuhält… Im Anschluss an die Geschichte haben wir uns dann den vorgeschlagenen Zimt-Apfelhexentee gebraut. Das tolle an den Aktivitäten-Tipps ist nämlich, dass sich diese ganz einfach und ohne großen Aufwand umsetzen lassen. So haben wir uns auch den „wunderwilden Gespenster-Geburtstagstanz“ passend zur zweiten Geschichte nicht nehmen lassen und es war richtig süß, wie Bücherwürmchen während einer anderen Geschichte mit seinen Fingern an seinem Arm gekrabbelt hat um herauszufinden, ob das kitzelt.
Auf den Seiten gibt es genügend farbige Illustrationen, so dass die Kinder beim Vorlesen einiges zu gucken haben. Die Bilder passen gut zu den Texten und die Kinder werden immer wieder dazu aufgefordert, Gehörtes im Bild wieder zu finden.
Weder Bilder noch Texte lassen Kinder schlecht schlafen, aber ein wenig gruselig und spannend geht es bei Halloween, Gespenstern und Drachen natürlich schon zu.
Mich konnte das Buch und vor allem auch sein Konzept jedenfalls überzeugen. Und Bücherwürmchen freut sich sowieso, wenn wir etwas passendes zu einer Geschichte unternehmen – das kommt seinem Spaß am Nachspielen von Geschichten schon mal ein Stück weit entgegen. Darüber hinaus habe ich mich gewundert, wie bereitwillig er die Fragen beantwortete und nicht nur „Weiß ich nicht“ oder „Alles“ oder ähnliches geantwortet hat. Ich habe jedenfalls durch dieses Buch ein paar interessante Dinge von meinem Sohn erfahren, z.B. zu der Frage „Warst du schon mal traurig?“.
Fantastische Vorlesegeschichten – Hexen, Drachen, Zauberer von Sandra Grimm, Ellermann Verlag, ISBN: 978-3-7707-2647-9, 12,99€
Danke für den tollen Tipp. Ich probiere das Buch jetzt auch mal aus. LG, Martamam
Viel Spaß! Wir haben gerade gestern wieder eine Geschichte daraus gelesen.
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