Schöne Pappbilderbücher für die Kleinen
Die Zeit der klassischen Pappbilderbücher ist bei uns nun so langsam vorbei, aber ab und zu schauen wir doch noch einmal in eins dieser Bücher hinein. Denn es gibt wirklich sehr viele schöne Bücher auch schon für die Kleinsten und ein bisschen schade finde ich es manchmal schon, dass wir mittlerweile einen ganzen Teil der Kinderbuchabteilung, in dem ich noch vor Kurzem gerne gestöbert habe, nun links liegen lassen um uns auf die Bücher zu stürzen, die für 3-/4-jährige nun interessant sind. Heute möchte ich euch nun aber dennoch drei Bücher aus diesem Bereich vorstellen, drei Pappbücher für Kinder ab 18/24 Monaten, die ganz unterschiedlich und gerade in dieser Bandbreite empfehlenswert sind.
Auch wenn den Hummer in dem Buch von Tanja Jacobs und Susanne Weber Kummer plagt, ist „Der Hummer hat Kummer“ ein leichtes Buch mit angenehmer Atmosphäre, welches sich gut vorlesen lässt. Die kurzen Reime kommen einem insgesamt locker über die Lippen und man schließt sofort die lieben Meerestiere in sein Herz, die alle dem Hummer mit gutgemeinten Ratschlägen und festen Umarmungen helfen möchten. Aber so richtig kann keines der Tiere den Hummer aufmuntern, denn zu seinem Glück braucht er das Seepferdchen an seiner Seite, welches am Ende natürlich auch genau dort zu finden ist. Nichtsdestotrotz erfahren kleine Leser durch die hilfsbereiten Tiere, wie man sich gegenseitig Trost spenden kann.
Die Bilder sind sehr ansprechend. Sie sind recht klar gegliedert und die Tiere mit ihren großen Augen sprechen die kleinen Kinder sofort an.
Natürlich sind die Leser dieses Buches in erster Linie in der Altersgruppe von 18 Monaten bis 3 Jahren zu finden, aber trotzdem hatte Bücherwürmchen auch noch Spaß an diesem Buch. Erstens kommen hier auch einige Wörter vor, die nicht ganz so einfach sind (Kummer, Rochen, Scholle) und somit entdeckt werden möchten, und zweitens sucht er gerade ständig nach Reimen und hat so bereits an dem Titel viel Freude.
In dieser Reihe gibt es übrigens auch noch die Bücher „Die Eule mit der Beule“ und „Die Maus mit der Laus“, welche ich jedoch nicht kenne.
Manchmal gehen ja richtig tolle Bücher irgendwie an mir vorbei. Dazu gehört unter anderem auch die Reihe „Das Mäusehaus“. Von diesen Büchern hatte ich bisher noch kein einziges Buch in meiner Hand – bis jetzt, bis ich nun das Buch „Das Mäusehaus – Wir feiern Geburtstag“ erhalten habe. Ja, auch dieses Buch ist eigentlich nichts mehr für Bücherwürmchen, aber ich bin froh, dass ich nun doch noch einen Blick ins Mäusehaus werfen durfte. Der Stil unterscheidet sich komplett von dem Buch „Der Hummer hat Kummer“ – sowohl in Bild als auch im Text. Die Geschichte wird hier Seite für Seite in kurzen Sätzen erzählt und nun kommt das besondere an diesem Buch bzw. an dieser Reihe: Die Bilder zu der Geschichte sind Fotos und zwar Fotos von kleinen Stoffmäusen in komplett eingerichteten Zimmern. Oh, und was es da alles zu entdecken gibt! Einerseits erinnern einen die Bilder an Puppenstuben, kleine Tante Emma-Einkaufsläden etc. und andererseits sind hier viel mehr Sachen untergebracht als man jemals in seiner eigenen Puppenstube hatte. Wirklich toll, wie hier menschliche Welten mit allem drum und dran nachgebaut werden und von den Mäusen bevölkert werden.
Die Geschichte ist einfach und entspricht den Interessen der Kinder: Sophiechen hat Geburtstag, ein Thema was für Kinder immer faszinierend ist, und Sam und Julia haben einiges vorzubereiten: Das Wohnzimmer muss geschmückt werden, der Kuchen muss gebacken und das Geschenk eingekauft werden. Und dann kann Sophiechen endlich überrascht und gefeiert werden. Keine besondere Geschichte, aber eben etwas aus der Welt der Kinder. Etwas, was sie gut nachvollziehen können und etwas, was sie interessiert. Insgesamt ein niedliches Büchlein für die Kleinen. Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Sam hält auf den unterschiedlichen Seiten verschiedene Geschenke (mit ähnlichem Geschenkpapier) in der Hand, wobei Sam und Julia nur ein Geschenk gekauft haben. Das ist etwas irritierend, wird aber den Kindern nicht unbedingt auffallen. Und es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn man kurz erfährt, wer eigentlich Sophiechen ist und wer hier mit wem zusammenlebt, aber für mich ist dies wie gesagt das erste Buch der Mäusehaus-Serie. Für andere stellt sich diese Frage sicherlich nicht und Bücherwürmchen hat auch alles einfach so hingenommen. Tja, manchmal denken wir Erwachsene vielleicht ein wenig zu kompliziert…
Das letzte Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte, ist eigentlich schon ein ganz altes Buch, welches nun aber noch einmal neu aufgelegt wurde: Singe Vöglein, singe. Bereits an den Bildern sieht man, dass dies ein älteres Buch ist. Auf den Seiten, auf denen die Bilder dominieren, wird kaum mehr als die Tiere gezeigt, um die es geht: Meisenmama und Wurm, Meisenkinder und die Katze. Es sind wenig aufgeregte Bilder im Collagenstil, die nicht hektisch, bunt und überladen wirken, sondern statisch einzelne Szenen darstellen. Vielleicht wirken sie heutzutage eher langweilig und zu wenig detailreich, aber mir gefallen sie. Sie lenken den Blick auf das Wesentliche und erinnern mich persönlich an ältere Bilderbücher bei meinen Eltern. Die kurze Geschichte, die hier in Reimform erzählt wird, beinhaltet für die wenigen Seiten und kleinen Zweizeiler relativ viel: Die Vogelmutter macht sich auf die Suche nach Nahrung und muss dafür ihre Kinder alleine zurück lassen. Dies bekommt die Katze mit, die sich heranschleicht, so dass die Kleinen ängstlich weinen, was die besorgte Mutter von Weitem hört. Als sie dann zurück kommt, ist zum Glück alles in Ordnung und die Meisenkinder können vergnügt ein Liedchen zwitschern: „Ziwied“. Dieses Wort gefällt Bücherwürmchen an diesem Buch übrigens am besten und er möchte das Buch immer wieder vorgelesen bekommen nur um den letzten Zweizeiler mit dem „ziwied“ zu hören. Die Reime sind sehr schön und ergeben zusammengenommen eine Art Gedicht, so dass man es auch gut noch etwas größeren Kindern vorlesen kann, auch wenn der Textumfang an sich bereits für Kinder im Alter von 18 Monaten geeignet wäre. Der Verlag schlägt dieses Buch für Kinder ab 3 Jahren vor, was sicherlich am Inhalt liegt. Ich würde es auch bereits für Kinder ab 2 Jahren verwenden. Für mich ist dieses Buch jedenfalls eine echte kleine Bücherperle.
Übrigens war ich ja sowieso schon gespannt auf dieses Buch, denn den Autor habe ich durch das absolut empfehlenswerte Buch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ kennen gelernt…
Der Hummer hat Kummer von Tanja Jacobs und Susanne Weber, Oetinger, ISBN: 978-3-7891-7879-5, 5,99€
Das Mäusehaus – Wir feiern Geburtstag von Karina Schaapman, Ellermann Verlag, ISBN: 978-3-7707-5731-2, 5,99€
Singe Vöglein, singe von Hannes Hüttner und Klaus Dieter Pavel, Beltz – Der KinderbuchVerlag, ISBN: 978-3-407-77183-4, 6,95€
Das Purzelchen hat die beiden Bücher “Die Eule mit der Beule“ und „Die Maus mit der Laus“ zur Geburt geschenkt bekommen. Ich finde sie total süß. Schön zu wissen, dass es da noch ein Buch gibt. Ich mag gereimte Bücher für Kleine sehr gern. “Das Mäusehaus” habe ich mal bei einer Buchvorstellung kennen gelernt, wenn auch nicht als Pappbilderbuch (soweit ich mich erinnern kann). Es trifft aber nicht so ganz meinen Geschmack.
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, wenn das Purzelchen ins Bilderbuchalter kommt. Bis dahin fülle ich das Regal. Ich hatte ja fast alles weggegeben, da wir dachten, dass das mit Nummer drei nichts mehr wird. 🙂
Ich mag auch gereimte Bücher für die Kleinen sehr gerne.
Von dem Mäusehaus gibt es auch “normale” Bilderbücher ohne Pappseiten. Das kann also schon gut sein. Mir haben die Bilder einfach so unheimlich gut gefallen, aber ich glaube, dass Bücherwürmchen damit auch nicht soooo viel anfangen konnte. Naja, für das Pappbilderbuch ist er auch schon ein bisschen zu groß.
Ach ja, ich habe mich auch sooo darauf gefreut, als ich endlich anfangen konnte mit Bücherwürmchen Bilderbücher anzugucken. 🙂 Da wünsche ich jetzt schon einmal viel Spaß bei der Runde drei und vielleicht bekommst du bis dahin hier ja auch noch den einen oder anderen guten Tipp 😉
Da bin ich mir ganz sicher! Ich bin nur schlecht im Merken. Da frage ich später bestimmt auch noch mal nach.
Gerne 🙂